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Wirkfaktoren des Projekttyps

11 Rohstoffgewinnung >> Sonstige Rohstoffgewinnung im Tagebau - Festgestein

Bemerkung: Bei Vorhaben zum Abbau von Festgesteinen im Tagebau handelt es sich typischerweise um den Abbau von Kalk- oder Dolomitgestein, Sandstein oder Quarzit sowie vulkanischen und magmatischen Gesteinen (z. B. Basalt oder Granit). Unterschieden werden Hartsteine, die in der Regel gebrochen als Schotter, Splitt oder Gesteinsmehl im Verkehrswegebau eingesetzt werden, und Werksteine, die als Fassadenverblendung oder sonstige Hochbauelemente, als Pflaster oder als Grabsteine oder Dachschiefer eingesetzt werden.

Bei Festgesteinsabbauvorhaben fällt in der Regel kein größerer Abraum an. Erforderlich ist in jedem Fall eine Kulturbodenabschälung wie bei jedem anderen Abbauvorhaben im Tagebau.

Nach der Beseitigung des Abraums erfolgt der Abbau von Hartgestein mittels Sprengung (Bohrloch- oder Kammersprengverfahren) (Wohlrab et al. 1995). Handelt es sich um sehr mächtige zum Abbau vorgesehene Lagerstätten, erfolgt die Gewinnung auf mehreren Sohlen. Zu den jeweils stillgelegten Wänden verbleiben ausreichend breite Bermen. Die Wandböschungen sollen in der Regel einen Böschungswinkel von 60 Grad nicht überschreiten. Das gelöste Haufwerk wird nach dem Abtransport, der meist mittels Speziallader erfolgt, und ggf. nach Zwischenlagerung oft noch im Steinbruch zu unterschiedlich großen Körnungen bzw. Werkstücken verarbeitet. Massive Werksteine werden zum Teil als größere Blöcke aus dem anstehenden Block für Block herausgesägt.

Typische anlagenbedingte Vorhabensbestandteile sind Abbaugrube, Sprenggerät, Bohrgerät, Schneidegerät, Bagger und Speziallader für den Transport, Sortier- und Brechwerk, Betriebswerkstätten, Materiallager, Sozial- und Verwaltungsgebäude. Hinzu kommen Abraumhalden / Bodenmieten für das Abraummaterial (siehe hierzu speziell den Projekttyp "Abraumhalde").

Zu den möglichen baubedingten Vorhabensbestandteilen zählen u. a. Zufahrten, Baustraßen, Baustelle bzw. Baufeld, Materiallagerplätze, Maschinenabstellplätze, Baumaschinen und Baubetrieb, Baustellenverkehr und Baustellenbeleuchtung.

Mögliche betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind v. a. mit dem Abbauvorgang selbst und innerbetrieblichen sowie Lieferverkehren verbunden. Hierzu zählen u. a. stoffliche Emissionen (Stäube, Salz) und nichtstoffliche Wirkungen (optische und akustische Störwirkungen, Erschütterungen, mechanische Einwirkungen). Weiterhin kann es zu betriebsbedingten Individuenverlusten kommen.

Wirkfaktoren
Relevanz
1 Direkter Flächenentzug
1-1 Überbauung / Versiegelung2
2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen2
2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik1
2-3 Intensivierung der land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Nutzung1
2-4 Kurzzeitige Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege1
2-5 (Länger) andauernde Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege1
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse2
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse1
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse1
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren1
4 Barriere- oder Fallenwirkung / Individuenverlust
4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
4-2 Anlagebedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität2
4-3 Betriebsbedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
5 Nichtstoffliche Einwirkungen
5-1 Akustische Reize (Schall)2
5-2 Optische Reizauslöser / Bewegung (ohne Licht)2
5-3 Licht1
5-4 Erschütterungen / Vibrationen2
5-5 Mechanische Einwirkung (Wellenschlag, Tritt)1
6 Stoffliche Einwirkungen
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag0
6-2 Organische Verbindungen0
6-3 Schwermetalle0
6-4 Sonstige durch Verbrennungs- u. Produktionsprozesse entstehende Schadstoffe0
6-5 Salz1
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebst. u. Sedimente)2
6-7 Olfaktorische Reize (Duftstoffe, auch: Anlockung)0
6-8 Endokrin wirkende Stoffe0
6-9 Sonstige Stoffe0
7 Strahlung
7-1 Nichtionisierende Strahlung / Elektromagnetische Felder0
7-2 Ionisierende / Radioaktive Strahlung0
8 Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen
8-1 Management gebietsheimischer Arten1
8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten1
8-3 Bekämpfung von Organismen (Pestizide u.a.)0
8-4 Freisetzung gentechnisch neuer bzw. veränderter Organismen0
9 Sonstiges
9-1 Sonstiges0

Report: Projekt-Steckbrief mit Erläuterung der Wirkfaktor-Relevanzeinstufung

Relevanz des Wirkfaktors

Informationen zu den Relevanzeinstufungen
0 (i. d. R.) nicht relevant
1gegebenenfalls relevant
2regelmäßig relevant
ihre meinung

Wenn Sie uns Hinweise auf weitere wissenschaftliche Quellen oder Anregungen zu FFH-VP-Info geben wollen, schreiben Sie eine kurze Notiz an:
dirk.bernotat@bfn.de