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Wirkfaktoren des Projekttyps

18 Fischereiwirtschaft >> Fischzucht in bestehenden Gewässern

Bemerkung: Der Projekttyp erfasst die Fischproduktion und -aufzucht in natürlichen oder angelegten Teichen, durch Dämme aufgestauten Fließgewässern, Erd- oder Betonbecken, Silos, Rinnen etc. unter freiem Himmel, auch mit Anschluss an natürliche Gewässer.

Hauptsächlich sind als Haltungsformen in Deutschland Teiche mit mehr oder weniger stehendem, sommerwarmem Wasser für Karpfen und Nebenfische (Karpfenartige/Cypriniden, Schleien, Zander, Hechte, Regenbogenforellen) sowie Durchlaufanlagen mit kühlem, sauerstoffreichem Wasser für Forellen u. a. Fließgewässerarten verbreitet.

Zu den möglichen betriebsbedingten Verfahrensstufen bzw. Produktionsprozessen gehören insbesondere "Hegemaßnahmen" wie z. B. Fischbesatz, ggf. die betriebseigene Nachzucht vor Ort, Aufzucht, Haltung bzw. Mast der Fische, Fütterung, ggf. C-, N-, P-Düngung zum Aufbau der Primärproduktion aus Algen und höheren Pflanzen (bei pflanzenfressenden Fischen), ggf. (in kleineren Betrieben) die Futtergewinnung durch Planktonfang mit Booten, Frischwasserentnahme oder -zuleitung, ggf. aus einem natürlichen Gewässer, Belüftung und Entgasung (zur Steigerung der Besatzdichte), veterinärmedizinische Behandlung, ggf. Heizungen bei Warmwasseraufzucht und -haltung, Wasserqualitätssicherung, z. B. (UV-)Desinfektion bei bestimmten Behältertypen, die Kalkung des Teichwassers zur Desinfektion und dem Ausgleich einer Übersäuerung, Abwasserreinigung und -entsorgung, Entsorgung der Abfallprodukte aus der Haltung der Fische, Gewässerunterhaltung wie z. B. turnusmäßiges Trockenlegen, Regulierung des Pflanzenbewuchses, Gewässerentkrautung, Ufermahd, ggf. Abwehrmaßnahmen gegen Fisch fressende Vögel und Säugetiere und Aktivitäten des Bibers. Zudem die Entnahme bzw. der Fang der Fische (Abfischen der Teiche bzw. Becken, ggf. Laichfischfang), weiterhin erste Verarbeitungsstufen und Vermarktung etc. sowie ggf. erste Verarbeitungsstufen und Vermarktung, wie Schlachtung, Sortierung, Räucherei, Verpackung, Auslieferung und Kfz-Verkehr auf den Zufahrtswegen und dem Betriebsgelände, ggf. Besucherverkehr und Freizeitaktivitäten bei entsprechenden Fischereibetrieben.

Mögliche Anlagebestandteile / Vorhabensbestandteile sind demnach z. B. Vorwärm-, Laichteiche, Bruthäuser bzw. Erbrütungsbehälter, Vorstreck- und Streckteiche; Abwachsteiche, Mast-bzw. Hälterteiche oder -becken, Winterteiche, Rinnenanlagen, Edelstahl- oder Kunststofftanks, die Gewässer werden je nach Material als Erd-, Kunststoff- oder Betonteiche von 10 bis > 1.000 qm (Teufel et al. 2004: 16) angelegt. Zum Höhenprofil gehören außerdem Dämme, Ufersicherungen, Zäune etc. Des Weiteren Anlagen zur Lagerung und Aufbereitung von Futter, Fütterungsautomaten, Vorrichtungen für Wasserzufuhr und -ablauf, Wärme- und Stromversorgung, Labore und Einrichtungen zur Wartung sowie zur Wasserqualitätssicherung, zur Abwasserreinigung. Bei Teich-in-Teich-Systemen befinden sich i. d. R. die (intensiven) Fischhaltungsbecken mit den (extensiven) Abwasseraufbereitungsbecken im Kreislaufsystem. Bei extensiver Bewirtschaftung erfolgt mechanische Wasserbehandlung vor dem Wasserrücklauf. Weitere Vorhabensbestandteile sind ggf. Abwehrvorrichtungen gegen Fisch fressende Vögel und Säugetiere und Biberaktivitäten wie z. B. Uferversteinungen und -vergitterungen, Überspannungen, Zäune, Einhausungen, Schall erzeugende Geräte; Abstell- und Lagerflächen, Wege, Kfz-Stellflächen, betriebseigener Fuhrpark; Vorrichtungen zum Abfischen; ggf. Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen auf dem Betriebsgelände, ggf. Gastronomie- und Freizeit- Infrastrukturanlagen mit zusätzlichem Flächenbedarf, z. B. entsprechende Gebäude, Stellflächen und Wege.

Hinzu können ggf. baubedingte Maßnahmen kommen, z. B. bei der Errichtung von befestigten Wegen, Stellflächen und sonstiger Infrastruktur. Im Rahmen der Baufeldfreimachung bzw. -vorbereitung können Vegetationsbeseitigung, Baumfällungen, Veränderungen am Geländerelief mit Bodenabtrag, Auftrag, Einebnung etc. oder der Gewässermorphologie (z. B. Anstau) erfolgen. Zu den möglichen baubedingten Vorhabensbestandteilen zählen zudem u. a. Zufahrten, Baustraßen, Baustelle bzw. Baufeld, Materiallagerplätze, Maschinenabstellplätze, Erdentnahmestellen, Bodendeponien, Baumaschinen und Baubetrieb, Baustellenverkehr und Baustellenbeleuchtung.

Wirkfaktoren
Relevanz
1 Direkter Flächenentzug
1-1 Überbauung / Versiegelung1
2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen1
2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik1
2-3 Intensivierung der land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Nutzung1
2-4 Kurzzeitige Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege0
2-5 (Länger) andauernde Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege0
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes1
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse1
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse1
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse1
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren1
4 Barriere- oder Fallenwirkung / Individuenverlust
4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
4-2 Anlagebedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
4-3 Betriebsbedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
5 Nichtstoffliche Einwirkungen
5-1 Akustische Reize (Schall)1
5-2 Optische Reizauslöser / Bewegung (ohne Licht)1
5-3 Licht1
5-4 Erschütterungen / Vibrationen1
5-5 Mechanische Einwirkung (Wellenschlag, Tritt)1
6 Stoffliche Einwirkungen
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag2
6-2 Organische Verbindungen1
6-3 Schwermetalle1
6-4 Sonstige durch Verbrennungs- u. Produktionsprozesse entstehende Schadstoffe0
6-5 Salz0
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebst. u. Sedimente)1
6-7 Olfaktorische Reize (Duftstoffe, auch: Anlockung)0
6-8 Endokrin wirkende Stoffe1
6-9 Sonstige Stoffe1
7 Strahlung
7-1 Nichtionisierende Strahlung / Elektromagnetische Felder0
7-2 Ionisierende / Radioaktive Strahlung0
8 Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen
8-1 Management gebietsheimischer Arten1
8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten1
8-3 Bekämpfung von Organismen (Pestizide u.a.)1
8-4 Freisetzung gentechnisch neuer bzw. veränderter Organismen1
9 Sonstiges
9-1 Sonstiges1

Report: Projekt-Steckbrief mit Erläuterung der Wirkfaktor-Relevanzeinstufung

Relevanz des Wirkfaktors

Informationen zu den Relevanzeinstufungen
0 (i. d. R.) nicht relevant
1gegebenenfalls relevant
2regelmäßig relevant
ihre meinung

Wenn Sie uns Hinweise auf weitere wissenschaftliche Quellen oder Anregungen zu FFH-VP-Info geben wollen, schreiben Sie eine kurze Notiz an:
dirk.bernotat@bfn.de