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Wirkfaktoren des Projekttyps

05 Sonstige Verkehrswege / -anlagen >> Umschlaganlagen, Verkehrszentren

Bemerkung: Der Projekttyp umfasst die Herstellung von Umschlaganlagen und (Güter-)Verkehrszentren mit feststehenden Bauten und Anlagen. Die ebenfalls erforderlichen Infrastrukturanlagen (Straßen, Schienenwege, Wasserstraßen, Hafenanlagen, Bahnbetriebsanlagen etc.) stellen eigene Projekttypen dar.

In einem Güterverkehrszentrum (GVZ) siedeln sich verkehrswirtschaftliche Betriebe, Logistikdienstleister, ergänzende Serviceeinrichtungen sowie logistikintensive Industrie- und Handelsunternehmen als selbstständige Betriebe an. GVZ sind an mindestens zwei Verkehrsträger angebunden, durch deren Verknüpfung eine verkehrsmittelübergreifende Optimierung der Transportprozesse ermöglicht wird.

In Umschlaganlagen werden die verschiedensten Stoffe, Materialien oder Güter umgeschlagen. Dabei werden die Transportmittel gewechselt und/oder neue Transporteinheiten zusammengestellt. Dabei wechseln Güter in einer Umschlaganlage i. d. R. von einem Arbeitsmittel zu einem anderen innerhalb einer Transportkette. Der Umschlagsprozess wird entweder mit Hilfe eines dritten Arbeitsmittels (z. B. Kran, Gabelstapler) oder vom Arbeitsmittel selbst durchgeführt (z. B. LKW mit Lastaufnahmemittel). In Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs (KV) erfolgt der Transport von Gütern in ein und derselben genormten Ladeeinheit (Container, Wechselbrücke, Sattelauflieger bzw. komplette LKW), wobei die Ladeeinheit einschließlich des Gutes den Verkehrsträger wechselt. Dabei erfolgt der Vor- und Nachlauf auf der Straße nur zur bzw. von der nächstgelegenen geeigneten KV-Umschlaganlage, der übrige Teil der Transportstrecke wird auf der Schiene und/oder der Binnenwasserstraße zurückgelegt.

Zu den möglichen anlagebedingten Vorhabensbestandteilen zählen u. a. Gebäude (zur Wahrnehmung von Lager-, Verpackungs- und Servicefunktionen), Lager-, Stell- oder Parkflächen, Zufahrtsstraßen und Erschließungswege, Einrichtungen für den Güterumschlag (z. B. Kräne), Beleuchtungsanlagen, Ver- und Entsorgungsleitungen, Entwässerungsgräben und -mulden, Umzäunungen, Grünflächen, (temporäre) Brachflächen etc.

Zu den möglichen baubedingten Vorhabensbestandteilen zählen u. a. Zufahrten, Baustraßen, Baustelle bzw. Baufeld, Materiallagerplätze, Maschinenabstellplätze, Erdentnahmestellen, Bodendeponien, Baumaschinen und Baubetrieb, Baustellenverkehr und Baustellenbeleuchtung.

Betriebsbedingte Wirkungen gehen v. a. vom Verkehr und den Umschlagprozessen aus, relevant sind hier Abriebs- und Auspuffemissionen (Nähr- und Schadstoffe), Lärm, Licht, optische Störwirkungen, Erschütterungen sowie Tierkollisionen. Verkehrstechnische Parameter zur Darstellung betriebsbedingter Belastungen einer geplanten Umschlaganlage sind z. B. das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen (Anzahl Schiffe, Züge und LKW) und der Umschlag an Gütern. Zu den Wirkungen, die aus der Unterhaltung der Flächen und Anlagen resultieren, siehe Projekttyp zu Unterhaltungsmaßnahmen an Straßen.

Wirkfaktoren
Relevanz
1 Direkter Flächenentzug
1-1 Überbauung / Versiegelung2
2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen2
2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik1
2-3 Intensivierung der land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Nutzung0
2-4 Kurzzeitige Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege1
2-5 (Länger) andauernde Aufgabe habitatprägender Nutzung / Pflege1
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse1
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse1
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse1
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren1
4 Barriere- oder Fallenwirkung / Individuenverlust
4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
4-2 Anlagebedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
4-3 Betriebsbedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität1
5 Nichtstoffliche Einwirkungen
5-1 Akustische Reize (Schall)2
5-2 Optische Reizauslöser / Bewegung (ohne Licht)2
5-3 Licht2
5-4 Erschütterungen / Vibrationen1
5-5 Mechanische Einwirkung (Wellenschlag, Tritt)1
6 Stoffliche Einwirkungen
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag1
6-2 Organische Verbindungen1
6-3 Schwermetalle1
6-4 Sonstige durch Verbrennungs- u. Produktionsprozesse entstehende Schadstoffe1
6-5 Salz1
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebst. u. Sedimente)2
6-7 Olfaktorische Reize (Duftstoffe, auch: Anlockung)0
6-8 Endokrin wirkende Stoffe0
6-9 Sonstige Stoffe1
7 Strahlung
7-1 Nichtionisierende Strahlung / Elektromagnetische Felder0
7-2 Ionisierende / Radioaktive Strahlung0
8 Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen
8-1 Management gebietsheimischer Arten0
8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten1
8-3 Bekämpfung von Organismen (Pestizide u.a.)1
8-4 Freisetzung gentechnisch neuer bzw. veränderter Organismen0
9 Sonstiges
9-1 Sonstiges0

Report: Projekt-Steckbrief mit Erläuterung der Wirkfaktor-Relevanzeinstufung

Relevanz des Wirkfaktors

Informationen zu den Relevanzeinstufungen
0 (i. d. R.) nicht relevant
1gegebenenfalls relevant
2regelmäßig relevant
ihre meinung

Wenn Sie uns Hinweise auf weitere wissenschaftliche Quellen oder Anregungen zu FFH-VP-Info geben wollen, schreiben Sie eine kurze Notiz an:
dirk.bernotat@bfn.de