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Wirkfaktoren des Projekttyps
09 Anlagen zur Energieerzeugung >> Wasserkraftanlage
Bemerkung: | Der Projekttyp umfasst verschiedene Formen von Kraftwerkstypen.
Niederdruckkraftwerke in Form von Ausleitungs- und Flusskraftwerken an Gewässern 1. bis 3. Ordnung. Hierbei sind diese Kraftwerke grundsätzlich von Pumpspeicherkraftwerken zu unterscheiden. Bei Pumpspeicherkraftwerken handelt es sich um Kraftwerke, die aus einem Unter- und einem Oberbecken bestehen. In geringen Stromlastzeiten, zu denen der Strompreis gering ist, wird das Wasser mittels Pumpen vom Unter- in das Oberbecken befördert. Bei hohen Stromlastmomenten oder wenn der Strompreis hoch ist, wird das Wasser aus dem Oberbecken über Turbinen ins Unterbecken geleitet. Aufgrund des Pumpgeschehens wechseln die Wasserstände in den beiden Becken erheblich. Hierbei ist noch zu unterscheiden zwischen Becken mit natürlichem Zulauf und solchen ohne natürlichem Zulauf. Bei Fluss- und Ausleitungskraftwerken ist zwischen Kraftwerken mit Schwall- und Sunk-Betrieb und Kraftwerken ohne dieses Verfahren zu unterscheiden. Als Schwall bezeichnet man das Anstauen des Oberwassers hinter dem Wehr bis zu einer bestimmten (teilweise festgelegten) Staumarke. Bei Erreichen dieser Marke werden die Stauklappen zu den Turbinen geöffnet und die gestaute Wassermenge durch die Turbinen schlagartig in das Unterwasser abgelassen. Hierdurch entsteht die sog. Sunk-Phase, d. h. bis auf eine minimale Restwassermenge ist der Oberwasserbereich abgelassen und wird innerhalb einer bestimmten Phase wieder bis zur Staumarke aufgestaut. Durch dieses Verfahren entstehen im Ober- und Unterwasserbereich extreme Wasserstandsschwankungen. Dadurch bietet der Stauraum weder für aquatische noch für semiterrestrische und terrestrische Arten einen Lebensraum. Im Unterwasserbereich kommt es durch die schlagartige Schwallwelle ebenfalls zu häufigen extremen Wasserstandsschwankungen und Scherkräften, wodurch die Lebensraumeignung für Land- und Wasserlebewesen stark eingeschränkt wird. Bei Ausleitungskraftwerken handelt es sich um Kraftwerke, die das im Flussbett gestaute Wasser über einen anthropogen geschaffenen Triebwerkskanal zum Krafthaus leiten und danach über einen Unterwasserkanal wieder der Ausleitungsstrecke (dem eigentlichen Flussbett) zuleiten. Flusskraftwerke befinden sich am eigentlichen Fließgewässer, wobei das Krafthaus im Bereich eines Stauwehrs errichtet wird. Zu den möglichen anlagebedingten Vorhabensbestandteilen zählen u. a. das Querbauwerk, das Krafthaus, evtl. mit Ausleitungs- und Einleitungskanal, ggf. erforderliche Dammschüttungen, Zuwegungen, evtl. notwendige Brücken, notwendige Fischaufstiegshilfen etc. Zu den möglichen baubedingten Vorhabenbestandteilen zählen u. a. Baustelle bzw. Baufeld oder Baugrube, Materiallagerplätze, Maschinenabstellplätze, Erdentnahmestellen, Bodendeponien, Baumaschinen und Baubetrieb, Baustellenverkehr, Baustellenbeleuchtung sowie Wasserleitungs- und -haltungsmaßnahmen. Zu den möglichen betriebsbedingten Vorhabensbestandteilen zählen der Betrieb der Turbinen und weiterer Anlagenbestandteile, Veränderungen der Wasserstände (Schwall- und Sunk-Betrieb) und das Anstauen von Wasser. Hiermit verbunden sind u. a. Individuenverluste (durch Turbinen, Sogwirkungen oder Strömungen bei stark schwankenden Wasserständen) sowie nichtstoffliche (insb. optische, akustische und mechanische) Störwirkungen und stoffliche Anreicherungen (Nährstoffe, Sedimente) durch den Wasserstau. |
Report: Projekt-Steckbrief mit Erläuterung der Wirkfaktor-Relevanzeinstufung
Relevanz des Wirkfaktors
Informationen zu den Relevanzeinstufungen
0 | (i. d. R.) nicht relevant |
1 | gegebenenfalls relevant |
2 | regelmäßig relevant |
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