Erläuterung der Relevanzeinstufung

16 Landwirtschaft u. Gartenbau >> Kurzumtriebsplantagen >> 2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen


Wirkfaktorengruppe:
2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
   
Wirkfaktor:
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
regelmäßig relevant (2)


Erläuterungen

Die Anlage von KUP führt regelmäßig zu Beeinträchtigungen durch eine Veränderung der Vegetations- und Biotopstrukturen.

Für eine Bewertung entscheidend ist der Ausgangszustand bzw. die vorherige Habitatnutzung der Fläche. Auf artenreichen Flächen führt die Anlage der KUP häufig zum Verlust von Arten. Insbesondere lichtliebende Arten werden verdrängt. Dies ist vor allem relevant, wenn Sonder- oder Grenzertrags-Standorte als KUP genutzt werden (z. B. Moorstandorte, Frisch-, Feucht- und Nasswiesen, Magerrasen, brachliegendes Ödland, strukturreiche Waldränder oder Heiden). Diese Flächen dienen häufig als (Nahrungs-)Habitat für geschützte Tierarten. Bei der Umwandlung von Intensivgrünland gehen ebenfalls Habitatfunktionen verloren (Hennemann-Kreikenbohm et al. 2015: 9).

In intensiv genutzten Agrarlandschaften kann die Anlage von Kurzumtriebsplantagen auf Landschaftsebene zu einer Erhöhung der Strukturvielfalt beitragen und als Trittstein für Tier- und Pflanzenarten fungieren.

KUP sind allerdings, auch bedingt durch die Regelungen zur Beihilfefähigkeit der Artenzusammensetzung (Bärwolff et al. 2013: 35,50), oft artenärmer als (Misch- oder Laub-)Wälder und können Hecken und andere Flurgehölze aus einheimischen Arten nicht ersetzen (Gyimóthy et al. 2019: 28).


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