Erläuterung der Relevanzeinstufung

12 Abfall/Abwasser >> Abwasserbehandlung / Abwassereinleitung >> 6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag


Wirkfaktorengruppe:
6 Stoffliche Einwirkungen
   
Wirkfaktor:
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
regelmäßig relevant (2)


Erläuterungen

Der Bau von Abwasserbehandlungsanlagen führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) ggf. zu Beeinträchtigungen durch Nährstoffeinträge.

Die in kommunalen bzw. gewerblichen Abwässern enthaltenen Stickstoffverbindungen können durch biologische Verfahren wie Nitrifikation und Denitrifikation bzw. physikalisch-chemische Verfahren wie Ionenaustausch oder Strippen nicht vollständig eliminiert werden, verbleibende Verbindungen gelangen in die Einleitgewässer. Hier kann es zur Eutrophierung sowie zur primären und sekundären O2-Zehrung und auch toxischen Wirkungen führen (BMU 2006, Teil 2: 54).

Bei einem Phosphateintrag kann das Wachstum von Algen (auch toxischen Cyanobakterien) gefördert werden, verbunden mit einer Sauerstoffzehrung in der Tiefe. Insbesondere phosphorlimitierte Gewässer können eutrophiert werden.

Beim "Umkippen" eines Stillgewässers können Phosphate aus schwerlöslichen Verbindungen rückgelöst werden.

Bei der Nutzung von Schlamm zur Strom- bzw. Wärmeerzeugung (z. B. Blockheizkraftwerk) wird Faulgas, welches hauptsächlich Methan enthält, verbrannt und kann ggf. entweichen. Die Nutzung von Faultürmen kann ebenfalls zum Entweichen von Methangas führen.

Anhaltspunkte für die Wirkung auf Fließ- und Stillgewässer ergeben sich aus einem Vergleich der sich ergebenden Belastung mit den Werten für Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten in Anlage 7 der Oberflächengewässerverordnung (OGewV), insbesondere für den sehr guten ökologischen Zustand bzw. der Umweltqualitätsnorm für Nitrat in Anlage 8 OGewV.


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