Erläuterung der Relevanzeinstufung

18 Fischereiwirtschaft >> Fischzucht in künstlichen Anlagen >> 6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag


Wirkfaktorengruppe:
6 Stoffliche Einwirkungen
   
Wirkfaktor:
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen / Nährstoffeintrag
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
gegebenenfalls relevant (1)


Erläuterungen

Fischzucht in künstlichen Anlagen führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) ggf. zu Beeinträchtigungen durch Nährstoffeinträge.

Durch Zufütterung und Stoffwechselprodukte wie Futterreste, Exkremente, tote Fische sowie Nitrate und Ammoniak (Abgabe über Fischkiemen) kommt es zur Anreicherung von Nährstoffen, was die Eutrophierung vorantreibt. Bei Einleitung in ein anderes Gewässer kommt es auch dort zu möglichen Auswirkungen.

Die Eutrophierung durch die in Stillgewässer gelangenden bzw. dort entstehenden Stickstoff- und Phosphorverbindungen (z. B. Ammonium, Nitrat, Ammoniak, Nitrit) führt zur Zunahme der Phytoplanktonbiomasse, Wassertrübung und auch teilweise toxischer Arten (Cyanobakterien) (Lewin et al. 2010: 51).

Es sind weitreichende Folgen für die Artenzusammensetzung des betroffenen Gewässer-Ökosystems möglich, z. B. kann sich mit zunehmender Trophie das Dominanzverhältnis von Salmoniden zu Perciden hin zu Cypriniden verändern (Teufel et al. 2004: 40).

Darüber hinaus ist die Anreicherung von organischen und nährstoffreichen Ablagerungen und der mikrobielle Abbau am Gewässergrund und im Umfeld mit einer erhöhten Sauerstoffzehrung und der Bildung von toxischen Stoffen (Nitrit u. a.) verbunden.

Bei Warmwasserdurchflussanlagen kann es bei geringem spezifischen Frischwassereinsatz zur Erhöhung der Phosphor-, Stickstoff- und CSB-Gehalte kommen. Wird Kühlwasser aus dem Braunkohletagebau verwendet, kommt es außerdem zur erhöhten Sulfatkonzentration (Rümmler et al. 2011).


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