Erläuterung der Relevanzeinstufung

Beim Bau von Anlagen zur Verwertung oder Beseitigung von Abfällen sind organische Verbindungen als Wirkfaktor ggf. relevant.

Bei der Abfallverbrennung können eine Vielzahl verschiedener, teils unbekannter organischer Stoffverbindungen und komplexer Gemische, auch in sehr geringen Mengen emittiert werden. Zu ihnen gehören z. B.:
- Halogenierte Kohlenwasserstoffe,
- Polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK),
- Benzole, Toluole und Xylole (BTX),
- Polychlorierte Dibenzo-p-Dioxine und Dibenzofurane, die aus Vorläufersubstanzen (Polychlorierte Biphenyle PCB, PCDF, Chlorbenzole und Chlorhydroxybenzol) entstehen (UBA 2005: 117).

Bei der Altholzverbrennung können z. B. Holzschutzmittel (PCP, DDT, Lindan) für höhere Gehalte an chlororganischen Verbindungen verantwortlich sein. Hoher Kupfer- und Chlorgehalt in Ersatzbrennstoffen kann zur Bildung von polychlorierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen führen. Bromierte flammhemmende Mittel in Kunststoffen können zu (Chlor-)(Brom-)Dioxinen und Furanen reagieren (UBA 2006: 516,525).

Die Messung der Emissionen erfolgt i. d. R. auf der Basis des Summengrenzwertes (TOC, Gesamtgehalt an organischen Stoffen), Abgas-Werte von 0,1-10 mg/m3 wurden ermittelt (UBA 2005: 151). Grenzwerte für die TOC-Gehalte in der Abluft sind in der 17. BImSchV festgelegt.

Aufgrund des inhomogenen Brennstoffs (Abfall) können erhöhte Werte bei Dioxinen und Furanen, insb. in den Phasen der Inbetriebnahme (Anfahren), der Außerbetriebnahme (Abfahren) und bei Störungen der Anlagen auftreten.

Bei flüssigen und gasförmigen Brennstoffen können auch Undichtigkeiten der Lagersysteme, Rohrleitungen, Absetzbecken oder Abwasserbehandlungsanlagen die Ursache dafür sein, dass organische Stoffe entweichen.