Erläuterung der Relevanzeinstufung

18 Fischereiwirtschaft >> Fischzucht in künstlichen Anlagen >> 8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten


Wirkfaktorengruppe:
8 Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen
   
Wirkfaktor:
8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
gegebenenfalls relevant (1)


Erläuterungen

Fischzucht in künstlichen Gewässern führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) ggf. zu Beeinträchtigungen durch die Förderung bzw. Ausbreitung gebietsfremder Arten.

Bei nicht geschlossenen Anlagen können ggf. aus gebietsfremden Bezugsquellen stammende Zuchtfische in natürliche Gewässer freigesetzt werden. Das unbeabsichtigte Entkommen großer Mengen von Zuchtfischen in natürliche Gewässer (Teufel et al. 2002: 172ff.), meist aus technischen oder Verfahrensfehlern, ist besonders bei Netzgehegen eines der Hauptprobleme.

Auch der Abstand einer Fischzuchtanlage zur Hochwassermarke beeinflusst das Risiko, dass Zuchtfische in bestehende natürliche Gewässer entweichen. Anlagebedingt kann die Errichtung von Fischzuchtanlagen mit künstlicher Verbindung ursprünglich getrennter Gewässer eine solche Ausbreitung ebenfalls erleichtern.

"Die Zahl nicht einheimischer Arten im Süßwasser in Deutschland wird [...] mit 95 angegeben, davon wurde ein Drittel für die Aquakultur und der Rest für die kommerzielle und Freizeitfischerei sowie andere Zwecke (Biomanipulation, Unfälle, Gartenteiche, illegal etc.) eingeführt. [...] Davon werden 14 als fest etabliert angesehen" (Deuscher Bundestag 2008: 10).

In Deutschland werden 70 Fischarten als Neozoen klassifiziert, 8 dieser Arten haben sich etabliert (Lewin et al. 2010: 70).


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