Erläuterung der Relevanzeinstufung

11 Rohstoffgewinnung >> Sonstige Rohstoffgewinnung im Tagebau - Lockergestein nass >> 3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse


Wirkfaktorengruppe:
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
   
Wirkfaktor:
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
regelmäßig relevant (2)


Erläuterungen

Der Abbau von Lockergesteinen im Tagebau (nass) greift unmittelbar in den Grundwasserkörper ein. Das Grundwasser wird im Bereich der Abbaugrube freigelegt und damit für Verschmutzungen von außen leicht zugänglich. Die (Grund-)Wasserstände, Druckverhältnisse, Fließrichtung, Strömungsverhältnisse oder -geschwindigkeit etc. werden zumindest geringfügig beeinflusst, soweit es sich - und das ist die Regel - um ungespanntes Grundwasser handelt. Der größte Einfluss zeigt sich im Grundwasserstand. Die Grundwasseroberfläche wird im Zustrombereich zum See in der Regel abgesenkt und im Abstrombereich in der Regel erhöht. Dies kann Höhen von über einem Meter erreichen. Die Reichweite der Grundwasserabsenkung bzw. Aufhöhung ist abhängig von der Größe und Form, insbesondere der Länge des Sees in Fließrichtung (siehe Wohlrab et al. 1995: 81).

Gleichzeitig entsteht mit dem Abgrabungssee ein neues Oberflächengewässer, welches zunächst durch den Abbaubetrieb stark gestört und schwebstoffbelastet ist. Mit fortschreitendem Abbau sowie nach Beendigung des Abbaus entwickeln sich in Abhängigkeit von der Folgenutzung in der Regel zunehmend naturnahe Verhältnisse.

Regelmäßige Veränderungen der hydrologischen/hydrodynamischen Verhältnisse als abiotische Standortfaktoren ergeben sich bei Gewässerverlegung/-ausbau (ebd.).


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