Erläuterung der Relevanzeinstufung
06 Gewässerausbau >> Stauwerke und Wasserspeicheranlagen >> 3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
Wirkfaktorengruppe: |
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren |
Wirkfaktor: |
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse |
Relevanz des Wirkfaktors: |
regelmäßig relevant (2) |
Erläuterungen
Stauwerke und Wasserspeicheranlagen führen aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) regelmäßig zu Beeinträchtigungen durch die Veränderung der hydrologischen und hydrodynamischen Verhältnisse z. B. in Form von Veränderungen an den wasserbezogenen Standortfaktoren wie (Grund-)Wasserstände, Druckverhältnisse, Fließrichtung, Strömungsverhältnisse oder -geschwindigkeit. Dies schließt entsprechende Veränderungen in Oberflächengewässern, im Bodenwasser und im Grundwasser ein.
Aufgrund der Gewässeraufstauung werden Strömungsverhältnisse im Gewässer, die Wasserstände und die Überflutungsdynamik im Gewässer und in den Auen und - dadurch beeinflusst - auch die Grundwasserstände der angrenzenden Grundwasserkörper verändert. Die "hydrologische Dynamik" wird vermindert.
Terrestrische und semiterrestrische Bereiche werden bei Stauseen in aquatische Bereiche verwandelt. Aufgrund der Änderung der Grundwasserverhältnisse werden die ufernahen Landbereiche im Oberwasser feuchter. Durch die Aufstauung wird das Fließgewässer im Stauraumbereich in ein Standgewässer verwandelt (Dumont et al. 2005).
Durch die Errichtung von künstlichen Speicherbecken entstehen Wasserflächen in Gebieten, die ursprünglich gewässerfrei waren.
Durch die Entnahme größerer Wassermengen für Trinkwasser, Brauchwasser oder Löschwasser kann es zur Veränderung der hydrologischen Verhältnisse kommen.
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