Erläuterung der Relevanzeinstufung

08 Küsten-/Hochwasserschutz >> Deiche und Dämme zum Hochwasserschutz >> 3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse


Wirkfaktorengruppe:
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
   
Wirkfaktor:
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
regelmäßig relevant (2)


Erläuterungen

Der Bau oder die Erhöhung von Deichen und Dämmen führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) regelmäßig zu Beeinträchtigungen durch die Veränderung der hydrologischen bzw. hydrodynamischen Verhältnisse z. B. in Form von Veränderungen an den wasserbezogenen Standortfaktoren wie (Grund-)Wasserstände, Druckverhältnisse, Fließrichtung, Strömungsverhältnisse oder -geschwindigkeit etc. Dies schließt entsprechende Veränderungen in Oberflächengewässern, im Bodenwasser und im Grundwasser ein.

Hochwasserbedingte Überflutungen werden unterbunden, Hochwasserstände steigen innerhalb der eingedeichten Fläche. Es werden neu eingedeichte Flächen von der typischen Gewässerdynamik abgeschnitten und unterliegen nicht mehr dem natürlichen Abflussregime (jahreszeitliche Abfolge von Überschwemmungen und Trockenfallen) bzw. der natürlichen Tidedynamik.

Die i. d. R. durch den vorangegangenen Deichbau resultierenden Verluste an auentypischen Lebensräumen können bei einer Neuplanung und Deichverkürzung teilweise wieder kompensiert werden, wenn damit eine Ausdeichung von Flächen einhergeht.

Dabei kann es auch durch hohe Außendeichwasserstände zeitversetzt durch wasserführende Bodenschichten unter dem Deich hindurch binnendeichs zu großflächigen Überschwemmungen kommen (Qualmwasser/Qualmwasserstellen). Die Überflutungsfläche kann mit Dämmen (Qualmwasserdeiche) begrenzt werden (Qualmwasserpolder).

Bei der Erhöhung bestehender Deiche hängt die Relevanz des Wirkfaktors vom Einzelfall ab.


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