Erläuterung der Relevanzeinstufung
08 Küsten-/Hochwasserschutz >> Sperrwerk >> 3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
Wirkfaktorengruppe: |
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren |
Wirkfaktor: |
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse |
Relevanz des Wirkfaktors: |
regelmäßig relevant (2) |
Erläuterungen
Sperrwerke führen aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) regelmäßig zu Beeinträchtigungen durch die Veränderung der hydrologischen/hydrodynamischen Verhältnisse.
Durch die veränderte Fließgeschwindigkeit (durch Aufstaubereich) kommt es auch zur Veränderung der Fließgewässerdynamik, sprich der Gestaltung von Ufer, Sohle und der umgebenden Landschaft durch Wasserabfluss, Sedimentation und Erosion.
Durch die Verringerung der Fließgeschwindigkeit oberhalb des Sperrwerkes kommt es zur Verringerung von Erosion, dafür zur vermehrten Ablagerung von Sedimenten. Durch Ausbau des Flussbettes kann es zum Absetzen der aus dem Tidefluss oder Meer stammenden Sedimente im Ästuar kommen anstatt zum Austrag ins Meer (Ebbstrom natürlicherweise stärker als Flutstrom, "Tidal Pumping"). Dadurch können bspw. auch Laichhabitate verschwinden.
Zusätzlich kommt es durch das übliche Ausbaggern zur starken Trübung des Gewässers durch Schwebstoffe. Dies hat Folgen wie die Verschlickung von Laichplätzen (z. B. vom Stint), eine erhöhte Sauerstoffzehrung sowie eine schlechtere Sicht beim Nahrungserwerb der aquatischen Organismen, vor allem in Flachwasserbereichen (Hahn 2019).
Das Aufstauen kann gezeitenbedingt die Grundwasserschwankungen aufheben, was wiederum Auswirkungen auf grundwasserabhängige Ökosysteme hat.
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