Erläuterung der Relevanzeinstufung

09 Anlagen zur Energieerzeugung >> Kraftwerke bzw. sonstige Energieerzeugungsanlage >> 3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)


Wirkfaktorengruppe:
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
   
Wirkfaktor:
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
gegebenenfalls relevant (1)


Erläuterungen

Der Bau und Betrieb von Energieerzeugungsanlagen kann aufgrund verschiedener Vorhabensbestandteile (s. unter Bemerkung) zur Veränderung hydrochemischer Verhältnisse führen, z. B. durch baubedingte Einleitungen von Wasser mit einer anderen Beschaffenheit in Grund-/Oberflächenwasser.

Für die Betriebsabläufe in Kraftwerken wird Wasser in großen Mengen in verschiedenen Verfahren, z. B. als Kühl- und Prozesswasser, eingesetzt und kann nach der Aufbereitung und Rückführung andere hydrochemische Parameterwerte aufweisen, z. B. geänderte pH-Werte (UBA 2006: 142), verringerten O2-Gehalt und mehr sauerstoffzehrende C- und N-Verbindungen.

Meistens anzutreffende Abwasserströme sind Abwässer aus:
- Wasseraufbereitungsanlagen (die physikalisch-chemische Vor- und Nachbehandlung, Enthärtung und Demineralisierung von Kühl- und Prozesswasser wird z. B. gegen Kesselsteinbildung, Korrosion und den Bewuchs mit Biofilmen angewandt);
- Kühlkreisläufen (z. B. das Ausblasen von Nass-Kühltürmen und Entleerungen von Kühlturmbecken);
- anderen Quellen im Dampferzeugungsprozess (das Ausblasen von Dampferzeugern; der Wasser-Dampf-Kreislauf; Regenerationsabwässer aus der Kondensataufbereitung; chemischer Kesselreinigung u. a.);
- Abgas-Reinigungssystemen (v. a. Kalkstein-Nasswäscher) (UBA 2006: 133ff.).

Weitere Abwässer fallen als Oberflächenwasser, auch von Lagerflächen (ggf. mit Sprinkleranlagen zur Staubbekämpfung), ggf. Feuerlöschwasser und Sanitärabwasser an (UBA 2006: 137).


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