Erläuterung der Relevanzeinstufung

11 Rohstoffgewinnung >> Sonstige Rohstoffgewinnung im Tagebau - Festgestein >> 3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse


Wirkfaktorengruppe:
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
   
Wirkfaktor:
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
gegebenenfalls relevant (1)


Erläuterungen

Beim Abbau von Festgestein im Tagebau kann eine Veränderung der Temperaturverhältnisse als Wirkfaktor relevant sein.

Die meist in vielen Abbaugebieten zurückbleibenden und im Vergleich zur ursprünglichen Landschaft tiefen und mehrseitig geschlossenen Hohlformen können einen Einfluss auf das Mikroklima ausüben (Wohlrab et al. 1995, Müller-Pfannenstiel et al. 2003). Wirksam sind neben einem verringerten Kaltluftabfluss/Kaltluftstau vor allem die Exposition und die (reflexionswirksame) Farbe von Gestein und Rohboden sowie deren Wärmeleitfähigkeit (Wohlrab et al. 1995).

Bei Abbauvorhaben mit Grundwasserabsenkung kann die Entstehung von Wasserflächen nach Bauende zur Veränderung des Geländeklimas führen (Müller-Pfannenstiel et al. 2003).

Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt es innerhalb der Abbaugruben zu einer starken Erwärmung. Im Winter und in Strahlungsnächten sammelt sich Kaltluft. Die Böschungen sind je nach Exposition entweder besonnt und damit wärmer als die Umgebung oder verschattet und damit kälter als die Umgebung.

Großflächige Abholzungen und Anschnitte vormals geschlossener Gehölzbestände bewirken erhöhten Lichteinfall und wärmere, trockenere mikroklimatische Verhältnisse.


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