Erläuterung der Relevanzeinstufung
18 Fischereiwirtschaft >> Meeresfischerei >> 5-5 Mechanische Einwirkung (Tritt, Wellenschlag)
Wirkfaktorengruppe: |
5 Nichtstoffliche Einwirkungen |
Wirkfaktor: |
5-5 Mechanische Einwirkung (Tritt, Wellenschlag) |
Relevanz des Wirkfaktors: |
gegebenenfalls relevant (1) |
Erläuterungen
Meeresfischerei führt ggf. zu Beeinträchtigungen durch mechanische Einwirkung.
Grundberührende Fanggeräte, insbesondere mit starkem Bodenkontakt, führen regelmäßig zur mechanischen Schädigung von Lebensräumen und den dort lebenden Arten. Besonders empfindlich sind sessile und wenig mobile Arten wie Weichkorallen und Seescheiden (Salomon & Schumacher 2019) und langlebige Organismen wie langsam wachsende Kaltwasserkorallen und Schwammgemeinschaften (Barz & Zimmermann o. J., Schröder et al. 2008). Mittelbar wird dadurch die Riffbildung beeinträchtigt (vgl. Wirkfaktor 2-2).
Die Schwere der Beeinträchtigung hängt von der Beschaffenheit des Untergrunds und vom Kontakt des Fanggeräts mit dem Meeresboden ab und ist besonders hoch bei Geräten mit starkem Kontakt (z. B. große Baukurren, Grundscherbrettnetze, Dregen). In vormals ungenutzten Gebieten sind die Beeinträchtigungen besonders hoch (Schröder et al. 2008).
Aktuell (Laufzeit bis 2022) werden im Forschungsprojekt "CRANIMPACT - Auswirkungen der Garnelenfischerei auf Habitate und Lebensgemeinschaften im Küstenmeer der Norddeutschen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen" die Beeinträchtigungen von Baumkurren auf den Meeresboden und die Lebensgemeinschaften evaluiert (Thünen-Institut 2018).
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