Erläuterung der Relevanzeinstufung

06 Gewässerausbau >> Gewässerunterhaltung >> 6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebst. u. Sedimente)


Wirkfaktorengruppe:
6 Stoffliche Einwirkungen
   
Wirkfaktor:
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebst. u. Sedimente)
   
Relevanz des Wirkfaktors: 
regelmäßig relevant (2)


Erläuterungen

Die Gewässerunterhaltung führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) regelmäßig zu Beeinträchtigungen durch Depositionen mit strukturellen Auswirkungen.

Bei Bauarbeiten an oder im Gewässer kann es zu Schwebstoff- bzw. Schlammeinträgen, zur Sedimentverwirbelung, zu Veränderungen der Sohlbewegung, des Schwebstoff- und des Geschiebetransportes oder der Sedimentationsprozesse kommen.

Bei Baggerarbeiten im Gewässer kommt es zur Lösung und Verwirbelung von Sedimenten (sog. Treibmudde, Trübungsfahne), welche zur Trübung des Gewässers führen und evtl. zur Resuspension im Sediment gebundener Schadstoffe (NLWKN 2010).

Die Ausdehnung und Verweildauer solcher Trübungsfahnen ist u. a. abhängig von dem gebaggerten bzw. verklappten Sediment, der Strömungsgeschwindigkeit sowie der Wassertiefe. Die Trübung führt außerdem zum Lichtmangel und damit zur Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums und hat Auswirkungen auf die Filtrierfähigkeit von bspw. Köcher- und Steinfliegenlarven. Die Krautung führt dazu, dass keine Strömungsberuhigung stattfindet und Erosion und Mobilisierung fortschreiten (Müller o. J.).

Für Fische kommt es aufgrund hoher Schwebstoffgehalte ggf. zu einem erhöhten Räuberdruck, verzögertem Schlüpfen der Brütlinge, verringertem Wachstum und Nahrungsaufnahme (erhöhter Such- und Energieaufwand), aber auch zur Abwanderung. Bereits geringe Schwebstoffkonzentrationen reichen aus, um durch Versandung/Verschlammung der Laichplätze der Bachforelle oder Äsche zu einem Absterben der Fischeier zu führen (Schmutz 2003).


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