Erläuterung der Relevanzeinstufung
15 Freizeit und Erholung >> Wassersportanlagen >> 6-8 Endokrin wirkende Stoffe
Wirkfaktorengruppe: |
6 Stoffliche Einwirkungen |
Wirkfaktor: |
6-8 Endokrin wirkende Stoffe |
Relevanz des Wirkfaktors: |
gegebenenfalls relevant (1) |
Erläuterungen
Der Neu- und Ausbau von Wassersportanlagen führt aufgrund verschiedener möglicher Vorhabensbestandteile (s. Bemerkung) ggf. zu Beeinträchtigungen durch endokrin wirkende Stoffe.
Die Nutzung der Ufer als Liegewiese kann zu einem Eintrag von Müll und Abfall in die Umgebung und ins Gewässer führen (RMA et al. 2017: 35) und dadurch die Gewässerchemie beeinflussen. Zersetzt sich Plastik, kann es zur Freisetzung von Bisphenol A oder Phtalaten kommen, die sich in der Nahrungskette anreichern und als endokrine Disruptoren wirken (NABU 2016). So können bei Bisphenol A aufgrund der Ähnlichkeit zum weiblichen Sexualhormon Östrogen Fische und Frösche verweiblichen, es zu einer Fehlbildung der Fortpflanzungsorgane bei Vögeln und Fischen oder zu einem verzögerten Schlupf bei Insekten kommen (Mohaupt et al. 2010). Ähnliche Wirkungen können auch Phtalate haben.
Die Nutzung des Gewässers durch Badegäste und Wassersportler kann nicht nur zum erhöhten Eintrag von Urin führen (s. Wirkfaktor 6-1), sondern auch damit verbunden zum Eintrag der Wirkstoffe der Anti-Baby-Pille. Gerade in kleineren Gewässern kann dies zu hormonellen Auswirkungen auf Organismen (z. B. Fische) führen (Rögener 2012).
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