FFH-VP-Info

Fachinformationssystem des BfN
zur FFH-Verträglichkeitsprüfung

Stand: 12. Januar 2023
Bundesamt für Naturschutz
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Nutzungsbedingte oder mechanische Veränderungen des Bodens wirken sich v. a. über die Faktoren Bodenfeuchte und Vegetationsstruktur auf die Habitatqualität von Vogellebensräumen aus. Im Rahmen dieses Wirkfaktors werden ausschließlich physikalische Veränderungen betrachtet. Empfindlichkeiten gegenüber stofflichen Bodenveränderungen sind bei speziellen Wirkfaktoren (Wirkfaktoren 6-1 bis 6-3) berücksichtigt und werden dort eingehend beschrieben. Die Auswirkungen von Veränderungen des Bodens bzw. des Untergrundes stehen oft auch im Zusammenhang mit anderen Wirkfaktoren wie z. B. der Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung (s. Wirkfaktor 2-3) oder Veränderungen morphologischer Verhältnisse (s. Wirkfaktor 3-2).

Für Vogelarten ergeben sich Empfindlichkeiten vorrangig in Landlebensräumen sowie im Bereich eulitoraler Nahrungsflächen von Brut- und Rastvogelgemeinschaften an den Küsten und in den Ästuaren. Direkte Verluste oder Beeinträchtigungen der Vogellebensräume bewirken u. a. Umbruch, Abtrag oder Überdeckung (z. B. durch Aufspülungen) von Boden. Lebensraumtypische bzw. habitatprägende Bodeneigenschaften von Moorböden können durch Flach- und Tiefumbruch vermischt bzw. durch Torfabbau beeinträchtigt oder beseitigt werden.
Lebensraumspezifische Bodeneigenschaften und Qualitäten von Nahrungsressourcen gehen damit unmittelbar verloren. Als indirekte Auswirkungen treten z. B. in der Folge von Verdichtung weitere sekundäre Veränderungen von Bodeneigenschaften wie Wasserspeichervermögen oder Durchlässigkeit leichter Böden auf, deren typische Qualität für das Vorkommen spezialisierter Vogelarten ausschlaggebend sein kann.

Alle Bodenveränderungen haben gleichzeitig Auswirkungen auf die Zusammensetzung und Struktur der Vegetation und damit auch unmittelbar auf die Habitate der Vogellebensräume. Insbesondere für bodenbrütende nestflüchtende Vogelarten können sich in der Folge veränderter Zusammensetzung und Wuchsbedingungen der Vegetation starke Beeinträchtigungen ergeben.

Im Hügel- und Bergland v. a. aber im Hochgebirge können durch Witterungseinflüsse eingeleitete Erosionen nutzungs- oder projektbedingt verstärkt werden und damit Beeinträchtigungen und Verluste von Vogellebensräumen verursachen.

Konsequenzen der verschiedenen Veränderungen des Bodens bzw. Untergrundes können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust oder Bestandsrückgang sein.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Hinweise auf eine Relevanz dieses Wirkfaktors im Hinblick auf die Beurteilung von erheblichen projektbedingten Beeinträchtigungen liegen für die Art nach dem derzeitigen Bearbeitungsstand nicht vor.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Veränderungen von morphologischen Verhältnissen spezifischer Vogellebensräume wirken oft indirekt oder im Kontext mit anderen Faktoren wie z. B. Veränderungen des Bodens (s. Wirkfaktor 3-1). Häufig sind aber auch (Teil-)Habitate durch Veränderungen morphologischer Strukturen wie Flussufer oder Felsformationen unmittelbar betroffen.

Das Planieren von reliefreichem Gelände oder das Verfüllen von Kleingewässern in Flussauen führt häufig zum Verlust typischer Strukturen und Teilhabitate. In alten Kulturlandschaften wie z. B. den Beetstrukturen der Küsten- und Flussmarschen können durch großflächige Planierung und Verfüllung Vogellebensräume v. a. bodenbrütender Arten umfassend beeinträchtigt oder entwertet werden.

Begradigungen und Grundräumungen von Fließgewässern haben dauerhaft bzw. für mehrere Jahre den Verlust von Strukturen und Strukturdiversität zur Folge. Damit verringert sich durch eingeschränkte oder fehlende Besiedlungsmöglichkeiten direkt die Arten- und Individuendichte der benthischen und limnischen Besiedlung und damit die Nahrungsmenge lebensraumtypischer Vogelarten. Darüber hinaus können wasserbauliche Eingriffe in Uferstrukturen artspezifische Brutmöglichkeiten z. B. für höhlengrabende und brütende Arten wie Eisvogel, Uferschwalbe oder Bienenfresser beseitigen.

Einschneidende Geländeveränderungen werden in großem Umfang bei Rebflurbereinigungen durchgeführt (Hölzinger 1987e:586ff.). Im Zuge der Neugestaltung wird häufig die vormalige Strukturdiversität z. B. in Form von Trockenmauern, Lesesteinwällen oder Hohlwegen beseitigt und die naturbedingte Geländemorphologie für den Einsatz von Erntemaschinen nivelliert. Oft wird auch noch das neu angelegte Wegenetz mit versiegelnden Aufbau und Oberflächen angelegt. Beeinträchtigungen von Vogellebensräumen ergeben sich z. B. direkt durch Habitatverluste und indirekt z. B. durch Veränderungen des Mikroklimas.

Eingriffe in Felsstrukturen, z. B. beim Straßen- und Brückenbau sowie bei der Rohstoffgewinnung im Tagebau, können die Beseitigung von Brutmöglichkeiten z. B. für Uhu oder Wanderfalke zur Folge haben.

Starke anthropogene landschaftliche Umformungen (z. B. Lärmschutzwälle, Deiche) können ggf. aufgrund ihrer Kulissenwirkung zu strukturellen Störwirkungen führen. Solche Störwirkungen werden i. d. R. unter Wirkfaktor 5-2 behandelt.

Konsequenzen der Veränderungen morphologischer Verhältnisse können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust oder Bestandsrückgang sein.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
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E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Gewässerbauliche Maßnahmen wirken sich indirekt über Wasserspiegelabsenkung, Rückgang amphibischer Bereiche und Überschwemmungen aus. Qualitätsminderungen der Lebensräume durch Gewässerausbau und-regulierung nennt auch Hötker (2004:14).
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
3. Prognosemethoden Jahr:

o. J.
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E
3.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
I. d. R. erfolgt die Wirkungsbeurteilung durch Überlagerung der vom Projekt entsprechend beeinflussten Flächen mit allen nach den Erhaltungszielen zu bewahrenden bzw. zu entwickelnden (Teil-)Habitaten. Die betroffenen Habitate bzw. Habitatstrukturen sind hinsichtlich ihrer längerfristigen Entwicklung und der qualitativen Abweichung zu bewerten. Soweit erforderlich, sind unterschiedliche Teilhabitate der Art in der Prognose differenziert zu betrachten. Dabei sind zum einen die absoluten Habitatverluste bzw. -verschlechterungen (in qm/ha) sowie die relativen (%) bezogen auf den Gesamtbestand im Gebiet bzw. die funktional zusammengehörenden Habitate der Art zu ermitteln bzw. abzuschätzen.

Darauf aufbauend sind die qualitativen und quantitativen Funktionsverluste für die betroffenen Individuen bzw. (Teil-)Bestände zu beurteilen. Soweit möglich, ist die Prognose durch Vergleich mit standörtlich und strukturell ähnlichen Habitaten bzw. solchen, die bereits entsprechenden Veränderungen unterlagen, abzusichern.

Im Einzelfall können auch Flächen außerhalb des Gebietes zu berücksichtigen sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die im Gebiet vorkommenden Bestände der Art aufweisen.

Etwaige kumulative Wirkungen additiver oder synergistischer Art durch andere Wirkfaktoren des Projekts/Plans oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten/Plänen sind zu berücksichtigen.

Im Einzelfall können aus Gründen der Prognosesicherheit auch weitergehende Methoden notwendig werden (z. B. Populationsgefährdungsanalysen, Wirkungstests in Feldversuchen, s. Rassmus et al. 2003, Lambrecht et al. 2004).
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
4. Relevanzschwelle Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
4.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Soweit die Bestände der Art bzw. ihre Habitate nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln sind, wird die Relevanzschwelle grundsätzlich bei jeder negativen Veränderung der morphologischen Verhältnisse in einem (Teil-)Habitat im Gebiet überschritten.

Im Einzelfall können Veränderungen auch außerhalb des Gebietes relevant sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die Bestände der Art im Gebiet aufweisen.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
5. Erheblichkeitsschwelle Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
5.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Die Beeinträchtigungsintensität resultiert einerseits aus der artspezifischen Empfindlichkeit und andererseits aus der Intensität und Dimension der Veränderung der morphologischen Verhältnisse.

Die absolute und die relative Dimension des Habitatverlustes bzw. seiner qualitativen Funktionsminderung sind wesentliche Größen der Beurteilung.

Wichtig für die Erheblichkeitsbeurteilung sind zudem die funktionale Bedeutung der einzelnen betroffenen Flächen/Teilhabitate sowie die zeitliche Dimension der Beeinträchtigung (Zeitpunkt, Häufigkeit und Dauer).

In bestimmten Fällen kann der Konventionsvorschlag für direkten Flächenentzug / -verlust in Habitaten zur Orientierung herangezogen werden (s. Wirkfaktor 1-1). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die in diesem Ansatz integrierten Orientierungswerte für vollständige bzw. dauerhafte Habitatverluste konzipiert wurden. Für graduelle Funktionsminderungen sind dagegen eigenständige Bewertungsansätze zu entwickeln oder die Funktionsverluste müssten als (ggf. prozentuale) Funktionsminderung bilanziert und dann mit den Orientierungswerten des Konventionsvorschlags ins Verhältnis gesetzt werden (vgl. Beispiel in Lambrecht & Trautner 2007: 83).
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 2
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
5. Erheblichkeitsschwelle Jahr:

2006
Seite(n):

37
Qualifizierung der Quelle:
A
5.02 Staatliche Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg
Gewässerbauliche Maßnahmen, die zu einer Veränderung der Gewässerstruktur führen (z. B. Begradigung, Uferbefestigungen) können erhebliche Beeinträchtigungen darstellen.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Veränderungen hydrologischer und hydrodynamischer Verhältnisse beziehen sich einerseits auf aquatische und semiaquatische Lebensräume. Andererseits umfasst der Wirkfaktor auch die Veränderungen im Bodenwasser und im Grundwasser von Landlebensräumen.

Hochwasser- und Überflutungsdynamik sind vielfach strukturgebende bzw. erhaltende Faktoren auentypischer Vogellebensräume. Innerhalb der Auen können sich diese spezifischen Strukturen episodisch erneuern und verlagern. Spezialisierte Arten sind mit ihrer Siedlungsdynamik an diese Verhältnisse angepasst und damit hoch empfindlich gegenüber Veränderungen der hydrodynamischen Verhältnisse. Dynamische Prozesse sind in diesen Lebensräumen v. a. für die Entstehung und (dynamische) Erhaltung von vegetationsfreien Brutmöglichkeiten wichtig. Für Lebensräume bodenbrütender Arten ist die Überflutungsdynamik über die strukturgebende Funktion hinaus ein wichtiger Faktor der Prädationsverminderung.

Quantitative und qualitative Verluste dynamischer Auen- und Küstenlebensräume ergeben sich für Vögel in der Folge von Deichbau, Strombau (Vertiefung, Begradigung, Verkürzung und Lenkung des Hauptstromes) sowie durch Uferverbau und Querbauwerke (Stauhaltung).

Deichbau führt in erster Linie zu einer als Flächenverlust messbaren Reduzierung der Talbreite und damit des für spezialisierte Feuchtgebietsarten nutzbaren Raumes (Wasserwechselbereich, von Sturmfluten und Überschwemmungen geprägter beeinflusster Raum).

Strombaumaßnahmen beschränken sich im heutigen Ausbauzustand der Flüsse weitgehend auf Vertiefungen bzw. Anpassungen der Fahrrinnen an die Entwicklung der Schiffsgrößen. Diese Baumaßnahmen bewirken v. a. über die Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit Sohlerosionen und Verlagerungen von Sedimentationsräumen. In Ästuaren verschieben sich dadurch die Flächenanteile von Sublitoral und Eulitoral und damit spezifische Nahrungshabitate. Durch die Verlagerung von Aufsandungen und Inselbildungen werden Bruthabitate und Hauptnahrungshabitate getrennt.
Strömungslenkung und Uferverbau verhindern die Erneuerung von spezifischen Uferstrukturen, die als Bruthabitate von spezialisierten Fließgewässerarten genutzt werden.

Sperrwerke heben bis weit oberhalb die Strömungsdynamik auf und beeinflussen stark die zeitliche und räumliche Verteilung von Hochwasserereignissen. Sperrwerke können im Hauptstrom und in der Mündung von Seitengewässern durch lokale Verstärkungen der Hochwasserwelle (Schwallwelle) und eine Vergrößerung der Tideamplitude die Brutmöglichkeiten in Vorlandflächen einschränken oder beeinträchtigen.

Die Veränderung bzw. Reduzierung der habitattypischen Dynamik, z. B. durch Küstenschutz-, Strom- und Wasserbaumaßnahmen, kann für auf diesen Lebensraum spezialisierte Arten zu einer Minderung der Habitatqualität und -funktionen führen. Soweit Strömungs- und Wasserstandsverhältnisse für Brutmöglichkeiten, Mauser und Nahrungserwerb von Vogelarten relevant sind, ergeben sich spezifische Empfindlichkeiten.

Ähnliches gilt für alle Vogelarten, deren (Teil-)Habitate durch bestimmte Grundwasserverhältnisse mit geprägt werden. Sei es z. B. im Hinblick auf die Stocherfähigkeit des Bodens oder die Bindung an bestimmte Vegetationsstrukturen feuchter Standortverhältnisse. Beeinträchtigungen ergeben sich insbesondere aus eingriffsbedingten Veränderungen, die Verschiebungen außerhalb von artspezifischen Toleranzbereichen hervorrufen. Auch die Veränderung der hydrologischen Verhältnisse kann zu einer Minderung der Habitatqualität und -funktionen für die Art führen.

Konsequenzen der Veränderungen hydrologischer bzw. hydrodynamischer Verhältnisse können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

2002
Seite(n):

229
Qualifizierung der Quelle:
A
1.02 Dziewiaty, K.
Die Untersuchung zur Bedeutung von elbnahen Nahrungshabitaten des Weißstorches in den Jahren 1990-96 hat ergeben, dass sich hoher Wasserstand der Elbe in den Frühjahrsmonaten positiv auf den Bruterfolg der Störche auswirkt.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

1990b
Seite(n):

176
Qualifizierung der Quelle:
A
1.03 Berndt, R. K.
Entwässerung der Niederungen durch die Regulierung und Begradigung der Wasserläufe sowie die Einengung und das Schwinden stehender Gewässer hatte eine erhebliche Abnahme des Weisstorches in Schleswig-Holstein zur Folge.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

1978
Seite(n):

89
Qualifizierung der Quelle:
A
1.04 Heckenroth, H.
Im Bereich der Nahrungshabitate zeichnet sich der Weißstorch durch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der hydrologischen Verhältnisse aus. So wird vom Autor die Abhängigkeit von der Tierwelt des wechselfeuchten Grünlandes hervorgehoben. 'Grünlandflächen mit zeitweisen Überflutungen, dort verbleibenden Flachwassern und feuchten Senken, Bereiche mit Hangdrangwasseraustritt und z. T. Staunässe bilden die wichtigsten Flächen im Nahrungsbiotop.'
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

2005
Seite(n):

380
Qualifizierung der Quelle:
A
1.05 Tryjanowski, P., Jerzak, L. & Radkiewicz, J.
Die Autoren stellen dar, wie sich die Höhe des Wasserspiegels auf die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der Nahrung des Weißstorches auswirkt. 'Some authors (Dallinga & Schoenmakers 1987, Schneider 1988, Dziewiaty 2002) linked high water levels with a potential positive effect on White Stork food resources, thus reducing the energy cost of foraging. In years of high water levels there were larger changes in vegetation structure, because the water stopped or retarded the vegetation succession and provided good foraging patches (Kajak 1985, Sera & 2001). Also, water level can positively modify potential food resource available to storks, such as fish, amphibians and small passerine bird densities (Holcik & Bastl 1976, Dyrcz et al. 1984, Ogielska 1999, Osiejuk et al. 1999). On the other hand, flooding can negatively affect earthworm (Kajak 1985) and small mammal numbers (Raczynski et al. 1984), which frequently feature in the diet of the White Stork in Poland (Pinowska & Pinowski 1989, Antczak et al. 2002, Tryjanowski & Kuzniak 2002).'
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

1997
Seite(n):

82
Qualifizierung der Quelle:
A
1.06 Heckenroth, H. & Laske, V.
In Gebieten, in denen aufgrund natürlicher Frühjahrs- und Sommerhochwässer keine intensive landwirtschaftliche Nutzung möglich ist, konnte der Weißstorch eine verhältnismäßig hohe Bestandsdichte halten.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
3. Prognosemethoden Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
3.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
I. d. R. erfolgt die Wirkungsbeurteilung durch Überlagerung der vom Projekt entsprechend beeinflussten Flächen mit allen nach den Erhaltungszielen zu bewahrenden bzw. zu entwickelnden (Teil-)Habitaten. Die betroffenen Habitate bzw. Habitatstrukturen sind hinsichtlich ihrer längerfristigen Entwicklung und der qualitativen Abweichung zu bewerten. Soweit erforderlich, sind unterschiedliche Teilhabitate der Art in der Prognose differenziert zu betrachten. Dabei sind zum einen die absoluten Habitatverluste bzw. -verschlechterungen (qm/ha) sowie die relativen (%) bezogen auf den Gesamtbestand im Gebiet bzw. die funktional zusammengehörenden Habitate der Art zu ermitteln bzw. abzuschätzen.

Darauf aufbauend sind die qualitativen und quantitativen Funktionsverluste für die betroffenen Individuen bzw. (Teil-)Bestände zu beurteilen. Soweit möglich, ist die Prognose durch Vergleich mit standörtlich und strukturell ähnlichen Habitaten bzw. solchen, die bereits entsprechenden Veränderungen unterlagen, abzusichern.

Im Einzelfall können auch Flächen außerhalb des Gebietes zu berücksichtigen sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die im Gebiet vorkommenden Bestände der Art aufweisen.

Etwaige kumulative Wirkungen additiver oder synergistischer Art durch andere Wirkfaktoren des Projekts/Plans oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten/Plänen sind zu berücksichtigen.

Im Einzelfall können aus Gründen der Prognosesicherheit auch weitergehende Methoden notwendig werden (z. B. Populationsgefährdungsanalysen, Wirkungstests in Feld- oder Laborversuchen, s. Rassmus et al. 2003, Lambrecht et al. 2004).
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
4. Relevanzschwelle Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
4.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Soweit die Bestände der Art bzw. ihre Habitate nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln sind, wird die Relevanzschwelle grundsätzlich bei jeder negativen Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse eines (Teil-) Habitats im Gebiet überschritten.

Im Einzelfall können Veränderungen auch außerhalb des Gebietes relevant sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die Bestände der Art im Gebiet aufweisen.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
5. Erheblichkeitsschwelle Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
5.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Die Beeinträchtigungsintensität resultiert einerseits aus der artspezifischen Empfindlichkeit und andererseits aus der Intensität und Dimension der Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse.

Die absolute und die relative Dimension des Habitatverlustes bzw. seiner qualitativen Funktionsminderung sind wesentliche Größen der Beurteilung.

Wichtig für die Erheblichkeitsbeurteilung sind zudem die funktionale Bedeutung der einzelnen betroffenen Flächen/Teilhabitate sowie die zeitliche Dimension der Beeinträchtigung (Zeitpunkt, Häufigkeit und Dauer).

In bestimmten Fällen kann der Konventionsvorschlag für direkten Flächenentzug / -verlust in Habitaten zur Orientierung herangezogen werden (s. Wirkfaktor 1-1). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die in diesem Ansatz integrierten Orientierungswerte für vollständige bzw. dauerhafte Habitatverluste konzipiert wurden. Für graduelle Funktionsminderungen sind dagegen eigenständige Bewertungsansätze zu entwickeln oder die Funktionsverluste müssten als (ggf. prozentuale) Funktionsminderung bilanziert und dann mit den Orientierungswerten des Konventionsvorschlags ins Verhältnis gesetzt werden (vgl. Beispiel in Lambrecht & Trautner 2007: 83).
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 3
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
5. Erheblichkeitsschwelle Jahr:

2006
Seite(n):

37
Qualifizierung der Quelle:
A
5.02 Staatliche Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg
Veränderungen des Wasserhaushaltes (z. B. jede Form der Entwässerung) stellen erhebliche Beeinträchtigungen dar.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Dieser Wirkfaktor bezieht sich - soweit in Vogellebensräumen überhaupt relevant - im Wesentlichen auf die Empfindlichkeiten gegenüber Verschlechterungen bzw. Veränderungen der Wasserqualitäten (v. a. in oligo- bis mesotrophe Gewässertypen). Einzelne hydrochemische Habitatparameter werden aggregierend betrachtet (s. 'Vertiefende Ausführungen' unter 'Wirkfaktoren').

Für die Lebensräume wassergebundener Vogelarten sind v. a. der pH-Wert und im Zusammenhang mit indirekten Folgewirkungen von Sauerstoffdefiziten die Nährstofffracht relevant. Anthropogene Nährstoff- bzw. Schadstoffeinträge werden jedoch unter den Wirkfaktoren 6-1 bis 6-9 berücksichtigt. Darüber hinaus ergeben sich für Vogelarten nur geringe - ggf. mittelbar über andere empfindlichere Pflanzen- und Tierarten wirkende - Betroffenheiten gegenüber Veränderungen der Gewässerbeschaffenheit.

Konsequenzen der Veränderungen von hydrochemischen Verhältnissen können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Für eine auch aquatische Nahrung nutzende Vogelart sind grundsätzlich Empfindlichkeiten gegenüber Veränderungen der hydrochemischen Verhältnisse zu erwarten, wurden aber mit dem derzeitigen Bearbeitungsstand nicht dokumentiert.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Hinweise auf eine Relevanz dieses Wirkfaktors beschränken sich nach derzeitigem Bearbeitungsstand auf Temperaturerhöhungen in Gewässerlebensräumen (s. a. Datensätze zu einzelnen Arten). Die Veränderung der Temperaturverhältnisse kann hier saisonal zu einer erheblichen Minderung der Habitatqualität und -funktionen für das Artenspektrum der Gewässer führen.

Anlagebedingte zusätzliche sommerliche Temperaturerhöhungen (z. B. im Bereich der Einleitung von Kühlwasser, bei Abflüssen aus Kläranlagen und Fischteichen, z. T. auch im Trassenbereich von Stromkabeln) sind sowohl in binnenländischen Fließ- und Stillgewässern als auch im Eulitoral von Küstengewässern v. a. als Einflussfaktor des Botulismusrisikos relevant.

Empfindlichkeiten ergeben sich artunspezifisch für alle karnivoren und omnivoren Wat- und Wasservogelarten sowie das lebensraumtypische Spektrum von Prädatoren und Aasfressern (s. z. B. Westphal 1991, Hemmerling & Hälterlein 1992). Aufgrund der epidemieartigen Ausweitung können sich über den lokal begrenzten Entstehungsort hinaus großräumige Auswirkungen und sehr hohe Todesraten ergeben.

Auch gewässerbaulich bedingte Einschränkungen z. B. der Fließgeschwindigkeiten, des Gewässeraustauschs oder der Tidedynamik durch Querbauwerke, Abtrennung von Prielen und Verlagerung der Strömung auf den Hauptlauf können zu Temperaturerhöhungen u. a. von Seitengewässern, Flachwasserbereichen und Wattflächen beitragen. Ursächlicher Hintergrund der Problematik ist jedoch in jedem Fall auch die Belastungssituation der Gewässer mit Nährstoffen und das dadurch bedingte periodische Auftreten von Sauerstoffdefiziten (s. Wirkfaktor 6-1).

Konsequenzen der Veränderungen von Temperaturverhältnissen können - abhängig vom Umfang - z. B. Ausbreitung der Epidemien (v. a. Botulismus), Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Hinweise auf eine Relevanz dieses Wirkfaktors im Hinblick auf die Beurteilung von erheblichen projektbedingten Beeinträchtigungen liegen für die Art nach dem derzeitigen Bearbeitungsstand nicht vor.
A 031 Weißstorch (Ciconia ciconia)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Hinweise auf Empfindlichkeiten gegenüber anderen standortrelevanten Faktoren im Hinblick auf die Beurteilung von erheblichen projektbedingten Beeinträchtigungen liegen für die Art nach dem derzeitigen Bearbeitungsstand nicht vor.

Bearbeitung und Zitiervorschlag: siehe Impressum von