FFH-VP-Info

Fachinformationssystem des BfN
zur FFH-Verträglichkeitsprüfung

Stand: 12. Januar 2023
Bundesamt für Naturschutz
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Nutzungsbedingte oder mechanische Veränderungen des Bodens wirken sich v. a. über die Faktoren Bodenfeuchte und Vegetationsstruktur auf die Habitatqualität von Vogellebensräumen aus. Im Rahmen dieses Wirkfaktors werden ausschließlich physikalische Veränderungen betrachtet. Empfindlichkeiten gegenüber stofflichen Bodenveränderungen sind bei speziellen Wirkfaktoren (Wirkfaktoren 6-1 bis 6-3) berücksichtigt und werden dort eingehend beschrieben. Die Auswirkungen von Veränderungen des Bodens bzw. des Untergrundes stehen oft auch im Zusammenhang mit anderen Wirkfaktoren wie z. B. der Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung (s. Wirkfaktor 2-3) oder Veränderungen morphologischer Verhältnisse (s. Wirkfaktor 3-2).

Für Vogelarten ergeben sich Empfindlichkeiten vorrangig in Landlebensräumen sowie im Bereich eulitoraler Nahrungsflächen von Brut- und Rastvogelgemeinschaften an den Küsten und in den Ästuaren. Direkte Verluste oder Beeinträchtigungen der Vogellebensräume bewirken u. a. Umbruch, Abtrag oder Überdeckung (z. B. durch Aufspülungen) von Boden. Lebensraumtypische bzw. habitatprägende Bodeneigenschaften von Moorböden können durch Flach- und Tiefumbruch vermischt bzw. durch Torfabbau beeinträchtigt oder beseitigt werden.
Lebensraumspezifische Bodeneigenschaften und Qualitäten von Nahrungsressourcen gehen damit unmittelbar verloren. Als indirekte Auswirkungen treten z. B. in der Folge von Verdichtung weitere sekundäre Veränderungen von Bodeneigenschaften wie Wasserspeichervermögen oder Durchlässigkeit leichter Böden auf, deren typische Qualität für das Vorkommen spezialisierter Vogelarten ausschlaggebend sein kann.

Alle Bodenveränderungen haben gleichzeitig Auswirkungen auf die Zusammensetzung und Struktur der Vegetation und damit auch unmittelbar auf die Habitate der Vogellebensräume. Insbesondere für bodenbrütende nestflüchtende Vogelarten können sich in der Folge veränderter Zusammensetzung und Wuchsbedingungen der Vegetation starke Beeinträchtigungen ergeben.

Im Hügel- und Bergland v. a. aber im Hochgebirge können durch Witterungseinflüsse eingeleitete Erosionen nutzungs- oder projektbedingt verstärkt werden und damit Beeinträchtigungen und Verluste von Vogellebensräumen verursachen.

Konsequenzen der verschiedenen Veränderungen des Bodens bzw. Untergrundes können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust oder Bestandsrückgang sein.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Für eine bodenbrütende Vogelart ergeben sich aufgrund des Neststandortes Empfindlichkeiten gegenüber Veränderungen des Bodens und des Untergrundes.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
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Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Veränderungen von morphologischen Verhältnissen spezifischer Vogellebensräume wirken oft indirekt oder im Kontext mit anderen Faktoren wie z. B. Veränderungen des Bodens (s. Wirkfaktor 3-1). Häufig sind aber auch (Teil-)Habitate durch Veränderungen morphologischer Strukturen wie Flussufer oder Felsformationen unmittelbar betroffen.

Das Planieren von reliefreichem Gelände oder das Verfüllen von Kleingewässern in Flussauen führt häufig zum Verlust typischer Strukturen und Teilhabitate. In alten Kulturlandschaften wie z. B. den Beetstrukturen der Küsten- und Flussmarschen können durch großflächige Planierung und Verfüllung Vogellebensräume v. a. bodenbrütender Arten umfassend beeinträchtigt oder entwertet werden.

Begradigungen und Grundräumungen von Fließgewässern haben dauerhaft bzw. für mehrere Jahre den Verlust von Strukturen und Strukturdiversität zur Folge. Damit verringert sich durch eingeschränkte oder fehlende Besiedlungsmöglichkeiten direkt die Arten- und Individuendichte der benthischen und limnischen Besiedlung und damit die Nahrungsmenge lebensraumtypischer Vogelarten. Darüber hinaus können wasserbauliche Eingriffe in Uferstrukturen artspezifische Brutmöglichkeiten z. B. für höhlengrabende und brütende Arten wie Eisvogel, Uferschwalbe oder Bienenfresser beseitigen.

Einschneidende Geländeveränderungen werden in großem Umfang bei Rebflurbereinigungen durchgeführt (Hölzinger 1987e:586ff.). Im Zuge der Neugestaltung wird häufig die vormalige Strukturdiversität z. B. in Form von Trockenmauern, Lesesteinwällen oder Hohlwegen beseitigt und die naturbedingte Geländemorphologie für den Einsatz von Erntemaschinen nivelliert. Oft wird auch noch das neu angelegte Wegenetz mit versiegelnden Aufbau und Oberflächen angelegt. Beeinträchtigungen von Vogellebensräumen ergeben sich z. B. direkt durch Habitatverluste und indirekt z. B. durch Veränderungen des Mikroklimas.

Eingriffe in Felsstrukturen, z. B. beim Straßen- und Brückenbau sowie bei der Rohstoffgewinnung im Tagebau, können die Beseitigung von Brutmöglichkeiten z. B. für Uhu oder Wanderfalke zur Folge haben.

Starke anthropogene landschaftliche Umformungen (z. B. Lärmschutzwälle, Deiche) können ggf. aufgrund ihrer Kulissenwirkung zu strukturellen Störwirkungen führen. Solche Störwirkungen werden i. d. R. unter Wirkfaktor 5-2 behandelt.

Konsequenzen der Veränderungen morphologischer Verhältnisse können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust oder Bestandsrückgang sein.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

2004
Seite(n):

152
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D
1.02 Blüml, V.
Die Einebnung von Dämmen und durch Handtorfstich zerkuhlter Bereiche führen vermutlich zu einem Verlust von Brutplätzen.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Veränderungen hydrologischer und hydrodynamischer Verhältnisse beziehen sich einerseits auf aquatische und semiaquatische Lebensräume. Andererseits umfasst der Wirkfaktor auch die Veränderungen im Bodenwasser und im Grundwasser von Landlebensräumen.

Hochwasser- und Überflutungsdynamik sind vielfach strukturgebende bzw. erhaltende Faktoren auentypischer Vogellebensräume. Innerhalb der Auen können sich diese spezifischen Strukturen episodisch erneuern und verlagern. Spezialisierte Arten sind mit ihrer Siedlungsdynamik an diese Verhältnisse angepasst und damit hoch empfindlich gegenüber Veränderungen der hydrodynamischen Verhältnisse. Dynamische Prozesse sind in diesen Lebensräumen v. a. für die Entstehung und (dynamische) Erhaltung von vegetationsfreien Brutmöglichkeiten wichtig. Für Lebensräume bodenbrütender Arten ist die Überflutungsdynamik über die strukturgebende Funktion hinaus ein wichtiger Faktor der Prädationsverminderung.

Quantitative und qualitative Verluste dynamischer Auen- und Küstenlebensräume ergeben sich für Vögel in der Folge von Deichbau, Strombau (Vertiefung, Begradigung, Verkürzung und Lenkung des Hauptstromes) sowie durch Uferverbau und Querbauwerke (Stauhaltung).

Deichbau führt in erster Linie zu einer als Flächenverlust messbaren Reduzierung der Talbreite und damit des für spezialisierte Feuchtgebietsarten nutzbaren Raumes (Wasserwechselbereich, von Sturmfluten und Überschwemmungen geprägter beeinflusster Raum).

Strombaumaßnahmen beschränken sich im heutigen Ausbauzustand der Flüsse weitgehend auf Vertiefungen bzw. Anpassungen der Fahrrinnen an die Entwicklung der Schiffsgrößen. Diese Baumaßnahmen bewirken v. a. über die Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit Sohlerosionen und Verlagerungen von Sedimentationsräumen. In Ästuaren verschieben sich dadurch die Flächenanteile von Sublitoral und Eulitoral und damit spezifische Nahrungshabitate. Durch die Verlagerung von Aufsandungen und Inselbildungen werden Bruthabitate und Hauptnahrungshabitate getrennt.
Strömungslenkung und Uferverbau verhindern die Erneuerung von spezifischen Uferstrukturen, die als Bruthabitate von spezialisierten Fließgewässerarten genutzt werden.

Sperrwerke heben bis weit oberhalb die Strömungsdynamik auf und beeinflussen stark die zeitliche und räumliche Verteilung von Hochwasserereignissen. Sperrwerke können im Hauptstrom und in der Mündung von Seitengewässern durch lokale Verstärkungen der Hochwasserwelle (Schwallwelle) und eine Vergrößerung der Tideamplitude die Brutmöglichkeiten in Vorlandflächen einschränken oder beeinträchtigen.

Die Veränderung bzw. Reduzierung der habitattypischen Dynamik, z. B. durch Küstenschutz-, Strom- und Wasserbaumaßnahmen, kann für auf diesen Lebensraum spezialisierte Arten zu einer Minderung der Habitatqualität und -funktionen führen. Soweit Strömungs- und Wasserstandsverhältnisse für Brutmöglichkeiten, Mauser und Nahrungserwerb von Vogelarten relevant sind, ergeben sich spezifische Empfindlichkeiten.

Ähnliches gilt für alle Vogelarten, deren (Teil-)Habitate durch bestimmte Grundwasserverhältnisse mit geprägt werden. Sei es z. B. im Hinblick auf die Stocherfähigkeit des Bodens oder die Bindung an bestimmte Vegetationsstrukturen feuchter Standortverhältnisse. Beeinträchtigungen ergeben sich insbesondere aus eingriffsbedingten Veränderungen, die Verschiebungen außerhalb von artspezifischen Toleranzbereichen hervorrufen. Auch die Veränderung der hydrologischen Verhältnisse kann zu einer Minderung der Habitatqualität und -funktionen für die Art führen.

Konsequenzen der Veränderungen hydrologischer bzw. hydrodynamischer Verhältnisse können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

2004
Seite(n):

152
Qualifizierung der Quelle:
D
1.02 Blüml, V.
Starke Vernässung z. B. in der Folge von Renaturierungen des Wasserregimes von Hochmooren führt vermutlich zu einem Habitatverlus des Ziegenmelkers.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

2007
Seite(n):

145f.
Qualifizierung der Quelle:
A
1.03 Raab, N.
Durch Vernässung des Manteler Forsts (Nordwest Bayern) setzte eine Sukzession zum Moor- und/ oder Bruchwald ein. Letztere ist aus struktureller Sicht für den Ziegenmelker nicht als Habitat geeignet.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
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Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Dieser Wirkfaktor bezieht sich - soweit in Vogellebensräumen überhaupt relevant - im Wesentlichen auf die Empfindlichkeiten gegenüber Verschlechterungen bzw. Veränderungen der Wasserqualitäten (v. a. in oligo- bis mesotrophe Gewässertypen). Einzelne hydrochemische Habitatparameter werden aggregierend betrachtet (s. 'Vertiefende Ausführungen' unter 'Wirkfaktoren').

Für die Lebensräume wassergebundener Vogelarten sind v. a. der pH-Wert und im Zusammenhang mit indirekten Folgewirkungen von Sauerstoffdefiziten die Nährstofffracht relevant. Anthropogene Nährstoff- bzw. Schadstoffeinträge werden jedoch unter den Wirkfaktoren 6-1 bis 6-9 berücksichtigt. Darüber hinaus ergeben sich für Vogelarten nur geringe - ggf. mittelbar über andere empfindlichere Pflanzen- und Tierarten wirkende - Betroffenheiten gegenüber Veränderungen der Gewässerbeschaffenheit.

Konsequenzen der Veränderungen von hydrochemischen Verhältnissen können - abhängig vom Umfang - z. B. Verlust von Teilhabitaten, Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-4 Veränderung der hydrochemischen Verhältnisse (Beschaffenheit)
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Der Ziegenmelker ist aufgrund der artspezifischen Habitatausprägungen in Trockenlebensräumen hinsichtlich Einflüssen und Veränderungen dieses Wirkfaktors i. d. R. nicht empfindlich.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
Hinweise auf eine Relevanz dieses Wirkfaktors beschränken sich nach derzeitigem Bearbeitungsstand auf Temperaturerhöhungen in Gewässerlebensräumen (s. a. Datensätze zu einzelnen Arten). Die Veränderung der Temperaturverhältnisse kann hier saisonal zu einer erheblichen Minderung der Habitatqualität und -funktionen für das Artenspektrum der Gewässer führen.

Anlagebedingte zusätzliche sommerliche Temperaturerhöhungen (z. B. im Bereich der Einleitung von Kühlwasser, bei Abflüssen aus Kläranlagen und Fischteichen, z. T. auch im Trassenbereich von Stromkabeln) sind sowohl in binnenländischen Fließ- und Stillgewässern als auch im Eulitoral von Küstengewässern v. a. als Einflussfaktor des Botulismusrisikos relevant.

Empfindlichkeiten ergeben sich artunspezifisch für alle karnivoren und omnivoren Wat- und Wasservogelarten sowie das lebensraumtypische Spektrum von Prädatoren und Aasfressern (s. z. B. Westphal 1991, Hemmerling & Hälterlein 1992). Aufgrund der epidemieartigen Ausweitung können sich über den lokal begrenzten Entstehungsort hinaus großräumige Auswirkungen und sehr hohe Todesraten ergeben.

Auch gewässerbaulich bedingte Einschränkungen z. B. der Fließgeschwindigkeiten, des Gewässeraustauschs oder der Tidedynamik durch Querbauwerke, Abtrennung von Prielen und Verlagerung der Strömung auf den Hauptlauf können zu Temperaturerhöhungen u. a. von Seitengewässern, Flachwasserbereichen und Wattflächen beitragen. Ursächlicher Hintergrund der Problematik ist jedoch in jedem Fall auch die Belastungssituation der Gewässer mit Nährstoffen und das dadurch bedingte periodische Auftreten von Sauerstoffdefiziten (s. Wirkfaktor 6-1).

Konsequenzen der Veränderungen von Temperaturverhältnissen können - abhängig vom Umfang - z. B. Ausbreitung der Epidemien (v. a. Botulismus), Verringerung des Bruterfolgs bzw. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Individuen, Brutpaarverlust, Bestandsrückgang oder Beeinträchtigung bzw. Erlöschen lokaler (Teil-) Populationen sein.
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

o. J.
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
E
1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum)
In sonnenexponierten Lebensräumen können Ziegenmelker unter Sonneneinstrahlung leiden. Sierro (1991, in Wichmann 2004) fordert einen gewissen Grad an Bedeckung von Bodenvegetation, zum Schutz vor übermäßiger Erwärmung. Wichtig sind jedoch Gehölzstrukturen als Singwarte, Ruheplatz und auch als Schattenspender (Anmerkung V. Blüml).
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 1
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

1980
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D
1.03 Glutz von Blotzheim, U. N. & Bauer, K. M.
'Der Ziegenmelker ist eine thermophile Art. Es werden Lebensräume bevorzugt, deren Böden die gespeicherte Wärme gut an darüber liegende Luftschichten abgeben können und die über eine aufgelockerte Vegetationsstruktur verfügen' (auch Daunicht 1985:109).
A 224 Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren Relevanz des Wirkfaktors: 0
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren
1. Empfindlichkeiten/Wirkungen Jahr:

1987a
Seite(n):

Qualifizierung der Quelle:
D
1.01 Hölzinger, J. (Bearb.)
'Der allgemeine Rückgang des Ziegenmelkers fällt in eine Zeit, in der sich während der Brutzeit der atlantische Klimaeinfluss mit höheren Niederschlägen in den Monaten Mai bis Juli stärker bemerkbar machte.'

Bearbeitung und Zitiervorschlag: siehe Impressum von