Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Wiesenschafstelze - Motacilla flava

Natura 2000-Code: A 260; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 5 Nichtstoffliche Einwirkungen
Wirkfaktor: 5-2 Optische Reizauslöser / Bewegung (ohne Licht)
Relevanz des Wirkfaktors:  regelmäßig relevant (2)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (17)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (7)
  4. Relevanzschwelle (7)
  5. Erheblichkeitsschwelle (2)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.08 Hötker, H. (2006)

Nach Auswertung von 11 Studien kommt der Autor auf einen mittleren Mindestabstand von 111 m, den die Art zu WEA einhält.

Qualifizierung der Quelle: A



1.21 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

B: Strukturelle Störwirkungen von Freileitungen

Auch bei Freileitungen wurden für einige Vogelarten des Offenlandes Meideverhalten bzw. Scheuchwirkungen nachgewiesen. Im Vordergrund stehen Lebensraumverluste durch verminderte Raumnutzungsintensitäten in Brut-, Rast- und Überwinterungsgebieten, die im Wesentlichen auf Prädationsvermeidung zurückzuführen sind (BirdLife International 2003), die jedoch auch durch das Flugverhalten der Arten (mit)verursacht sein können. Ansitz- und Beobachtungsmöglichkeiten können von Greifvögeln und Rabenvögeln ausdauernd genutzt werden. Freileitungstrassen können deshalb immer Eingriffe in Räuber-Beute-Beziehungen von Vogelgemeinschaften zur Folge haben.
Als weitere Folge der strukturellen Störwirkung von Freileitungstrassen ist die Effizienz der Nahrungsaufnahme, v. a. für Gänse, durch erhöhtes Sichern und reduziertes Komfortverhalten im Nahbereich der Trasse beeinträchtigt (Ballasus & Sossinka 1997, Kreutzer 1997). Dabei ist die Datenlage für die meisten Arten jedoch oft heterogen und widersprüchlich. Unterschiedliche Befunde sind in der Regel auf unterschiedliche Habitatbedingungen zurückzuführen, da Meideeffekte üblicherweise erst dann vermehrt in den Vordergrund treten, wenn es sich um suboptimale Habitate handelt. Bei günstigen Habitatbedingungen kommen Meideffekte daher in den meisten Fällen gar nicht oder nur in geringer Weise zum Tragen (z. B. Altemüller & Reich 1997:125, Marxmeier et al. 2005:1ff.).

Differenzierte Ausführungen zur Störwirkung von Freileitungen auf Vögel, eine Zusammenstellung verschiedener Fakten (inkl. Auswertungen) und Beispiele sowie Hinweise für die Planung finden sich z. B. bei:

Heijnis (1980), Altemüller (1996), Altemüller & Reich (1997), Ballasus & Sossinka (1997), Kreutzer (1997:129ff.), Gutsmiedel & Troschke (1997:191ff.), Marxmeier et al. (2005, 2005a), Sudmann et al. (2005), Kreuziger et al. (2006), Sudmann & Kreuziger (2007), Silva et al. (2010), Prinsen et al. (2011), European Commission (2014 / in Vorb.).

Qualifizierung der Quelle: E



1.41 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

C: Strukturelle Störwirkungen von (hohen) Gehölzen

Auch höhere Gehölzstrukturen wie Waldränder, Feldgehölze, Baumreihen, Baumgruppen oder Gebüsche können aufgrund ihrer Kulissenwirkung bei Vogelarten des Offenlandes zu Habitatbeeinträchtigungen führen.

Insofern können z. B. straßenbegleitende Gehölzpflanzungen, geplante Anpflanzungen an Siedlungsrändern, Eingrünungen, Immissionsschutzpflanzungen etc. in Brut- und Rasthabitaten von entsprechend empfindlichen Vogelarten der offenen Landschaft Störfaktoren darstellen und in einer Wertminderung bzw. Meidung angrenzender Habitate resultieren.

Belting & Belting (1992:36) stellten z. B. in ihrem Untersuchungsgebiet sowohl für wiesenbrütende Limikolen als auch für die meisten Rastvögel des Offenlandes eine Meidung der gehölznahen Bereiche fest. Für zahlreiche Arten sind spezifische Empfindlichkeiten und entsprechend variierende Meideabstände nachgewiesen.

In der Regel ist alleine in Folge von Randeffekten eine mögliche reduzierte Nutzung von Flächen hinter linearen und dichten Gehölzen aufgrund der horizontalen Ausdehnung zu betrachten.

Nähere Ausführungen und Beispiele finden sich i. d. R. in den allgemeinen Habitatbeschreibungen der einzelnen Offenlandarten sowie z. B. bei Magerl (1981), Madsen (1985), Blana (1987), Gruppe Freiraumplanung (1996, zit. in Bernotat 1997:77), Kruckenberg & Jaene (1999) und in weiteren Datensätzen bei den entsprechenden Arten.

Qualifizierung der Quelle: E



1.42 Mayer, J., Straub, F. & Jooß, R. (2009)

Die Art meidet Sichtkulissen wie Gehölze.

Qualifizierung der Quelle: A



1.51 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

D: Strukturelle Störwirkungen von Gebäuden, Dämmen und Brücken

Sonstige höhere bauliche Strukturen sind hinsichtlich ihrer Störwirkungen auf Vogelarten des Offenlandes weniger gut dokumentiert. Ausführungen und Beispiele finden sich ggf. in den allgemeinen Habitatbeschreibungen der einzelnen Offenlandarten sowie zu:

Brücken: z. B. bei Kahlert et al. (2005:46f.).

Qualifizierung der Quelle: E



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de