Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Feldlerche - Alauda arvensis

Natura 2000-Code: A 247; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
Wirkfaktor: 2-3 Intensivierung der land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Nutzung
Relevanz des Wirkfaktors:  regelmäßig relevant (2)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (12)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (1)
  4. Relevanzschwelle (1)
  5. Erheblichkeitsschwelle (1)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.06 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Feldlerchen leiden unter einem verstärkten Prädationsdruck, wenn sie ihre Nachbruten etwa ab Mitte der Brutsaison nahe an Fahrgassen und Feldrändern anlegen müssen, da die Wintergetreide zu der Zeit aufgrund ihrer Höhe und Dichte bereits ihre Eignung als Bruthabitat verlieren:
"The second or third nests of Skylarks built in winter cereal fields are often located close to tramlines, where access to the ground is easier. Consequently, these nests suffer high predation rates as many ground predators use these tramlines to cross fields (Donald 2004)" (Kragten 2011:756). Fischer et al. stellen ein nahezu verdoppeltes Prädationsrisiko fest (Fischer et al. 2009:40).

Qualifizierung der Quelle: E



1.07 Kragten, S., Trimbos, K. B. & Snoo, G. R. de (2008)

"[...] lower crop diversity is associated with lower skylark densities (Chamberlain et al., 1999a; Browne et al., 2000), possibly because this reduces opportunities for producing multiple nests (Wilson et al., 1997)."

Qualifizierung der Quelle: A



1.08 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

In verschiedenen Studien wurden eindeutige positive Effekte ökologischer Landbewirtschaftung im Vergleich zum konventionellen Landbau ausgemacht (Meinert & Rahmann 2009:32). Kragten et al. fanden auf ökologisch bewirtschafteten Flächen in den Niederlanden sieben mal höhere Brutdichten als auf Flächen der konventionellen Landwirtschaft: 0,63 vs. 0,09 Nester pro 10 ha (Kragten et al. 2008:163). Grund für diese Präferenz ist die Bevorzugung von Ackerfrüchten wie Sommergetreide, Luzerne und Kleegras als Bruthabitat - diese finden verstärkt im Ökolandbau Verwendung. Piha et al. vermuten die Ursache für den beobachteten positiven Zusammenhang von Brutdichten der Feldlerche und ökologisch bewirtschafteten Feldern auch in einer verbesserten Nahrungssituation durch eine höhere Abundanz und Vielfalt von Ackerkräutern (Wilson et al. 1999, Hyvönen et al. 2003, Boatman et al. 2004 in Piha et al. 2007:57).

Qualifizierung der Quelle: E



1.09 Jahn, T., Hötker, H., Oppermann, R., Bleil, R. & Vele, L. (2014)

"Losses due to agricultural activities like mowing can greatly influence the breeding success (Fuchs & Saacke 1999, Helmecke et al. 2005)."

Qualifizierung der Quelle: A



1.10 Dziewiaty, C. & Bernardy, P. (2007)

Intensive Landwirtschaft zur Gewinnung von Biomasse für Biogasanlagen kann erfolgreiche Bruten der Feldlerche unmöglich machen, entsprechende Flächen können als ökologische Falle wirken:
"Nach der Bestellung gleicht der Maisacker im Frühjahr vor der Beikrautbekämpfung lichten Grünlandstandorten und ist für viele Bodenbrüter, die ihr Nest gern in der Deckung der Kräuter anlegen, sehr attraktiv. [...] hier wirken die Flächen als ökologische Falle, da der Mais eine geringe Beikrauttoleranz aufweist und im konventionellen Anbau grundsätzlich gegen Beikräuter gespritzt wird. Nester, die im Schutz der Beikräuter angelegt wurden, verlieren nach dem Spritzgang ihre Deckung und die Nestlinge werden schnell Beute von Greifvögeln oder Raubsäugern."
Auch im Grünland wirkt sich die intensive Biomassegewinnung ungünstig auf die Feldlerche aus: "Grassilage von Dauergrünland oder von verschiedenen Ackergras-Mischungen bringt in der Biogasanlage nur bei häufigen Schnitten ausreichend Ertrag. Eine erfolgreiche Brut ist durch den engen Schnittrhythmus von ca. 4 Wochen jedoch für keine Vogelart möglich. [...] hier wirken die Flächen als ökologische Falle. Insbesondere auf Ackergras finden Wiesenbrüter nach der Mahd eine günstige, lückige Vegetationsstruktur vor und beginnen mit der Brut, erfolgreiche Bruten konnten jedoch auf Untersuchungsflächen in Lüchow-Dannenberg nicht nachgewiesen werden."

Qualifizierung der Quelle: A



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de