Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Graureiher - Ardea cinerea

Natura 2000-Code: A 028; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 6 Stoffliche Einwirkungen
Wirkfaktor: 6-2 Organische Verbindungen
Relevanz des Wirkfaktors:  regelmäßig relevant (2)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (9)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (1)
  4. Relevanzschwelle (1)
  5. Erheblichkeitsschwelle (1)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.07 Zimmermann, G., Dietrich, D. R., Schmid, P. & Schlatter, C. (1997)

In dem Fluss Linth, einem Zufluss des relativ oligotrophen Walensees in der Schweiz, wurden 1993 Muskelproben verschiedener Arten auf PCB-Gehalte untersucht. Der mittlere Gesamt-PCB-Wert für den Graureiher betrug 31,759 ng/g extrahierbare Fette.

Qualifizierung der Quelle: A



1.08 Zimmermann, G., Dietrich, D. R., Schmid, P. & Schlatter, C. (1997)

"If the TCDD toxic equivalency (TEq) concept based on mammalian toxicity data is used for the toxicological assessment the detected PCB levels are in the range where effects on the reproductive impairment of theses bird species could result. However, no indication for such effects could be observed. This suggests that species-specific TEF values are required. [...] For the TCDD-TEq values the TEFs proposed by Safe [...] and the WHO [...] is used."
Grey herons: average TEq (Safe) = 24 ng/g extractable lipids; average TEq (WHO): 13 ng/g extractable lipids.

Qualifizierung der Quelle: A



1.09 Heidmann, W. A., Büthe, A., Beyerbach, M., Löhmer, R. & Rüssel-Sinn, H. A. (1989)

"HCB kam anders als bei Seevögeln in nur geringen Konzentrationen vor. Eine Ausnahme stellte der Graureiher dar, weil ein Teil der Proben aus dem Einflußbereich der mit HCB verunreinigten Elbe stammt und er daher an diesem Ort eher zur Gruppe der an Industrieabflüssen lebenden Seevögel zu rechnen ist. Die niedrigen HCB- Rückstände der Landvögel weisen darauf hin, daß HCB seit dem Verbot als Fungizid aus der terristrischen Umwelt durch biotischen bzw. abiotischen Abbau und/oder Evaporation weitgehend entwichen ist."

Qualifizierung der Quelle: A


3. Prognosemethoden

3.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

I. d. R. erfolgt die Wirkungsbeurteilung durch Überlagerung der vom Projekt entsprechend beeinflussten Flächen mit allen nach den Erhaltungszielen zu bewahrenden bzw. zu entwickelnden (Teil-)Habitaten.

Sofern die Möglichkeit von erheblichen Beeinträchtigungen der Vogelarten und ihrer Habitate besteht, sind bei der Wirkungsprognose zunächst die jeweiligen Ausbreitungspfade der organischen Verbindungen über die Luft und Wasserwege abzuschätzen.

Die betroffenen Habitate bzw. Habitatstrukturen sind hinsichtlich ihrer längerfristigen Entwicklung und der qualitativen Abweichung zu bewerten. Soweit erforderlich, sind unterschiedliche Teilhabitate der Art in der Prognose differenziert zu betrachten. Dabei sind zum einen die absoluten Habitatverluste bzw. -verschlechterungen (qm/ha) sowie die relativen (%) bezogen auf den Gesamtbestand im Gebiet bzw. die funktional zusammengehörenden Habitate der Art zu ermitteln bzw. abzuschätzen.

Darauf aufbauend sind die qualitativen und quantitativen Funktionsverluste für die betroffenen Individuen bzw. (Teil-)Bestände zu beurteilen. Soweit möglich, ist die Prognose durch Vergleich mit standörtlich und strukturell ähnlichen Habitaten bzw. solchen, die bereits entsprechenden Veränderungen unterlagen, abzusichern.

Im jeweiligen Fall können neben dem faktischen Verlust oder der Qualitätsminderung von Habitaten/Habitatstrukturen auch der direkte Verlust von Individuen bzw. eine erhöhte Mortalitäts- und eine verringerte Fortpflanzungsrate eine wesentliche Rolle spielen und sind entsprechend in der Wirkungsprognose zu berücksichtigen.

Ggf. ist zu prüfen, ob sich unter kumulativer Betrachtung nennenswerte Auswirkungen auf die Nährstoffkreisläufe der betroffenen Gewässer ergeben können.

Im Einzelfall können auch Flächen außerhalb des Gebietes zu berücksichtigen sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die im Gebiet vorkommenden Bestände der Art aufweisen.

Etwaige kumulative Wirkungen additiver oder synergistischer Art durch andere Wirkfaktoren des Projekts/Plans oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten/Plänen sind zu berücksichtigen.

Im Einzelfall können aus Gründen der Prognosesicherheit auch weitergehende Methoden notwendig werden (z. B. Populationsgefährdungsanalysen, Wirkungstests in Feld- oder Laborversuchen, s. Becker et al. 1993, Rassmus et al. 2003, Lambrecht et al. 2004, Muñoz Cifuentes 2004).

Qualifizierung der Quelle: E


4. Relevanzschwelle

4.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Projekte und Pläne, die eine zusätzliche Belastung durch organische Verbindungen bewirken können, werden oft erst bei summativer und kumulativer Betrachtung relevant.

Soweit die Art und deren Habitate nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln sind, wird die Relevanzschwelle grundsätzlich bei jedem (zusätzlichen) Eintrag biologisch verfügbarer, synthetisch organischer Verbindungen in die Nahrungskette von Vogellebensräumen und bei jeder Ölverschmutzung überschritten.

Im Einzelfall können Veränderungen auch außerhalb des Gebietes relevant sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die Bestände der Art im Gebiet aufweisen.

Qualifizierung der Quelle: E



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de