Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Weißstorch - Ciconia ciconia

Natura 2000-Code: A 031; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
Wirkfaktor: 3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse
Relevanz des Wirkfaktors:  regelmäßig relevant - besondere Intensität (3)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (6)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (1)
  4. Relevanzschwelle (1)
  5. Erheblichkeitsschwelle (2)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.04 Heckenroth, H. (1978)

Im Bereich der Nahrungshabitate zeichnet sich der Weißstorch durch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der hydrologischen Verhältnisse aus. So wird vom Autor die Abhängigkeit von der Tierwelt des wechselfeuchten Grünlandes hervorgehoben. 'Grünlandflächen mit zeitweisen Überflutungen, dort verbleibenden Flachwassern und feuchten Senken, Bereiche mit Hangdrangwasseraustritt und z. T. Staunässe bilden die wichtigsten Flächen im Nahrungsbiotop.'

Qualifizierung der Quelle: A



1.05 Tryjanowski, P., Jerzak, L. & Radkiewicz, J. (2005)

Die Autoren stellen dar, wie sich die Höhe des Wasserspiegels auf die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der Nahrung des Weißstorches auswirkt. 'Some authors (Dallinga & Schoenmakers 1987, Schneider 1988, Dziewiaty 2002) linked high water levels with a potential positive effect on White Stork food resources, thus reducing the energy cost of foraging. In years of high water levels there were larger changes in vegetation structure, because the water stopped or retarded the vegetation succession and provided good foraging patches (Kajak 1985, Sera & 2001). Also, water level can positively modify potential food resource available to storks, such as fish, amphibians and small passerine bird densities (Holcik & Bastl 1976, Dyrcz et al. 1984, Ogielska 1999, Osiejuk et al. 1999). On the other hand, flooding can negatively affect earthworm (Kajak 1985) and small mammal numbers (Raczynski et al. 1984), which frequently feature in the diet of the White Stork in Poland (Pinowska & Pinowski 1989, Antczak et al. 2002, Tryjanowski & Kuzniak 2002).'

Qualifizierung der Quelle: A



1.06 Heckenroth, H. & Laske, V. (1997)

In Gebieten, in denen aufgrund natürlicher Frühjahrs- und Sommerhochwässer keine intensive landwirtschaftliche Nutzung möglich ist, konnte der Weißstorch eine verhältnismäßig hohe Bestandsdichte halten.

Qualifizierung der Quelle: A


3. Prognosemethoden

3.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

I. d. R. erfolgt die Wirkungsbeurteilung durch Überlagerung der vom Projekt entsprechend beeinflussten Flächen mit allen nach den Erhaltungszielen zu bewahrenden bzw. zu entwickelnden (Teil-)Habitaten. Die betroffenen Habitate bzw. Habitatstrukturen sind hinsichtlich ihrer längerfristigen Entwicklung und der qualitativen Abweichung zu bewerten. Soweit erforderlich, sind unterschiedliche Teilhabitate der Art in der Prognose differenziert zu betrachten. Dabei sind zum einen die absoluten Habitatverluste bzw. -verschlechterungen (qm/ha) sowie die relativen (%) bezogen auf den Gesamtbestand im Gebiet bzw. die funktional zusammengehörenden Habitate der Art zu ermitteln bzw. abzuschätzen.

Darauf aufbauend sind die qualitativen und quantitativen Funktionsverluste für die betroffenen Individuen bzw. (Teil-)Bestände zu beurteilen. Soweit möglich, ist die Prognose durch Vergleich mit standörtlich und strukturell ähnlichen Habitaten bzw. solchen, die bereits entsprechenden Veränderungen unterlagen, abzusichern.

Im Einzelfall können auch Flächen außerhalb des Gebietes zu berücksichtigen sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die im Gebiet vorkommenden Bestände der Art aufweisen.

Etwaige kumulative Wirkungen additiver oder synergistischer Art durch andere Wirkfaktoren des Projekts/Plans oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten/Plänen sind zu berücksichtigen.

Im Einzelfall können aus Gründen der Prognosesicherheit auch weitergehende Methoden notwendig werden (z. B. Populationsgefährdungsanalysen, Wirkungstests in Feld- oder Laborversuchen, s. Rassmus et al. 2003, Lambrecht et al. 2004).

Qualifizierung der Quelle: E


4. Relevanzschwelle

4.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Soweit die Bestände der Art bzw. ihre Habitate nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln sind, wird die Relevanzschwelle grundsätzlich bei jeder negativen Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse eines (Teil-) Habitats im Gebiet überschritten.

Im Einzelfall können Veränderungen auch außerhalb des Gebietes relevant sein, sofern die betroffenen (Teil-)Habitate eine wesentliche funktionale Bedeutung für die Bestände der Art im Gebiet aufweisen.

Qualifizierung der Quelle: E



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de