Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Wiesenweihe - Circus pygargus

Natura 2000-Code: A 084; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 2 Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung
Wirkfaktor: 2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- / Biotopstrukturen
Relevanz des Wirkfaktors:  regelmäßig relevant - besondere Intensität (3)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (6)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (1)
  4. Relevanzschwelle (1)
  5. Erheblichkeitsschwelle (4)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.02 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Hauptnahrungshabitate der Wiesenweihe in der Hammeniederung waren bis in die 1980er Jahre die nach Abtorfung großflächig ausgeprägten Sukzessionsstadien offener Moorheiden und Pfeifengrasbestände. Im Zuge der weiteren Sukzession zu zunehmend geschlossenen Moorbirkenwäldern wurden die Brutplätze in der Hammeniederung aufgegeben.

Qualifizierung der Quelle: E



1.03 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Wie in der Hammeniederung sind Bruthabitate und Hauptnahrungsreviere z. T. weit entfernt oder sogar durch nicht von der Wiesenweihe nutzbare Lebensraumtypen getrennt. Clemens & Risch (1993:43ff.) konnten Nahrungsflüge der Männchen bis in 12,2 km (mittlere max. Jagdentfernung von 23 Paaren = 5,4 km) Entfernung nachweisen. Die mittlere max. Jagdentfernung der Weibchen lag mit 2,5 km deutlich kürzer (max. 6 km). Mit zunehmender Fragmentierung und Vergrößerung der Raumnutzung verringert sich die Futtermenge und damit der Bruterfolg. Ähnliche Verhältnisse stellen sich in Küstenlebensräumen dar. Hier liegen die als Hauptnahrungshabitate genutzten Festland-Salzwiesen durch intensiv genutzte Grünlandareale getrennt von den Bruthabitaten in der binnendeichs gelegenen Ackermarsch.

Qualifizierung der Quelle: E



1.04 Kitowski, I. (2002)

Das Entfernen kleiner Strukturen aus der Landschaft wie Einzelbäume, Sträucher, Gräben und Gewässer lässt Habitate für Wiesenweihen verschwinden. Der vermehrte Anbau von Raps und hoch wachsendem Getreide schränkt den Jagderfolg der Wiesenweihe ein.

Qualifizierung der Quelle: A



1.05 Arroyo, B. , Garcia, J. T. & Bretagnolle, V. (2002)

Trotz des Lebensraumwechsels von Grasländern zu Getreidefeldern hängt der Bruterfolg der Wiesenweihen v. a. vom Nahrungsangebot in naturbelassenen Biotopen ab. Eine Verringerung der Biodiversität in landwirtschaftlichen Nutzungsräumen hat somit Einfluss auf die Bestandsentwicklung der Art in Ackerkomplexen.

Qualifizierung der Quelle: A



1.06 Butet, A. & Leroux, A. B. A. (2001)

Wiesenweihenpopulationen in Westfrankreich sind abhängig von der Dichte der Wühlmaus als Hauptbeutetier. Die Analyse der Populationsentwicklung von Wühlmäusen in der Charente-Niederung zeigte, dass Fragmentierung und Rückgang des Dauergrünlandes von 55 % auf weniger als 30 % innerhalb von 30 Jahren starken Einfluss auf die Dichte der Nagetiere und damit auf die Nahrungsressourcen der Wiesenweihe hatte.

Qualifizierung der Quelle: A



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de