Detaildaten zu Beinträchtigungen: Vogelarten

Sperlingskauz - Glaucidium passerinum

Natura 2000-Code: A 217; Bearbeitungstand: III

Wirkfaktorengruppe: 5 Nichtstoffliche Einwirkungen
Wirkfaktor: 5-4 Erschütterungen / Vibrationen
Relevanz des Wirkfaktors:  gegebenenfalls relevant (1)

     Auswertekategorien:

  1. Empfindlichkeiten/Wirkungen (2)
  2. Regenerationsfähigkeit (0)
  3. Prognosemethoden (0)
  4. Relevanzschwelle (0)
  5. Erheblichkeitsschwelle (0)

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1. Empfindlichkeiten/Wirkungen

1.01 BearbeiterInnen FFH-VP-Info (siehe Impressum) (o. J.)

Über Rezeptoren an den Beinen (Vibrationssinn, Herbstsche Körperchen) können Vögel unabhängig vom Gehörsinnesorgan tieffrequente Schwingungen wahrnehmen. Ihre Empfindlichkeiten und Reaktionen auf Vibrationen und Erschütterungen entsprechen weitgehend den unter Wirkfaktor 5-1 für Lärmquellen beschriebenen Verhältnissen. Unterschiede ergeben sich projektbezogen in der Reichweite, Intensität und Dauer von Vibrationen sowie bei Erschütterungen in der plötzlichen und meist nachhaltigeren Auslösung von panischem Fluchtverhalten. Vibrationen und Erschütterungen haben auch natürliche Ursachen wie meteorologische (Sturmböen) oder ozeanografische Phänomene (Brandung), die sich weltweit als mikroseismische Bodenunruhe bemerkbar machen.

Erschütterungen und Vibrationen können bei Baumhöhlenbrütern Reaktionen auf mögliche Feinde auslösen. Brütende Vögel verlassen die Höhle und warten in der Nähe das Ende der Störung ab. Erschütterung während des Wegebaus können so z. B. in der Brut- und Aufzuchtzeit dazu führen, dass Gelege oder Jungvögel aufgegeben werden.

Vibrationen entstehen i. d. R. durch mechanische Übertragung von Maschineneinsatz z. B. Verdichtung von Baugrund, Verkehr, insbesondere Zugvorbeifahrten, Baustellenbetrieb, Abbrucharbeiten auf Resonanzflächen, z. B. auf Bodenoberflächen oder Wasserkörper. Je nach Intensität der Vibrationen ist die Reichweite potenzieller Störwirkungen mehr oder weniger auf den Entstehungsort beschränkt. Hier wirken i. d. R. wieder optische und akustische Störreize kumulativ (s. Wirkfaktoren 5-1 und 5-2) oder sogar sich gegenseitig verstärkend. Plötzliche starke Erschütterungen, die sich bis tief in die Erdkruste fortpflanzen, haben u. U. große Reichweiten über mehrere Kilometer.

Vibrationen und Erschütterungen können daher in besonderen Konstellationen bzw. bei hohen Intensitäten zum Verlust oder zur funktionalen Entwertung von Teilhabitaten, zu reduziertem Bruterfolg bzw. Brutpaarverlust führen. Kurzzeitige episodische Vibrationen oder auch kleinere Erschütterungen, z. B. in der Folge reflexionsseismischer Untersuchungen, die nicht mit verstärkenden optischen oder akustischen Störreizen verbunden sind, lösen i. d. R. keine nachhaltigen Verhaltensänderungen aus und haben auch keine Auswirkungen auf Raumnutzung und Habitatqualitäten.

Qualifizierung der Quelle: E



1.02 Dresing, N. & Pfützke, S. (2005)

Baumfällungen in der Umgebung der Höhlenbäume und die dabei entstehenden Belastungen durch Erschütterung können dazu führen, dass Gelege oder Jungvögel aufgegeben werden (Wiesner 2001).

Qualifizierung der Quelle: A



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Reports: aktueller Wirkfaktor   aktuelle Wirkfaktorengruppe   alle Wirkfaktoren
 

Qualifizierung der Quellen für Vogelarten

Averallgemeinerbarer, in der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art
Bin der Literatur dokumentierter Nachweis für diese spezielle Art, aber möglicherweise Ausnahmefall
Cin der Literatur dokumentierter Nachweis für verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe, der als übertragbar eingestuft wird
Din der Literatur dokumentierter Hinweis für diese spezielle Art oder verwandte Arten bzw. andere Arten dieser Artengruppe
Eeigene Einschätzung oder Aussage Dritter, ohne in der Literatur dokumentierten Nachweis/Hinweis (Experteneinschätzung)
Fkeine Literatur verfügbar / Auswertung bzw. Einschätzung mit aktuellem Bearbeitungsstand noch nicht erfolgt

Legende: Bearbeitungsstand zum Bereich "Beeinträchtigungen"

-bislang noch nicht bearbeitet
Iderzeit nur Einschätzungen zur Relevanz der Wirkfaktoren vorhanden
IIzudem Detaildaten zur Auswertekategorie "1. Empfindlichkeiten/Wirkungen" vorhanden
IIIzudem Detaildaten zu den weiteren Auswertekategorien "2. bis 5." vorhanden
ihre meinung

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dirk.bernotat@bfn.de